7 Tipps zum igelfreundlichen Garten

Der Klimawandel sowie die Naturentfremdung der Gärten machen dem nachtaktiven Igel heutzutage stark zu schaffen. Nach Bundesartenschutzverordnung ist das Stacheltier „besonders geschützt“.

Der heimische Igel, genauer der Europäische Braunbrustigel (wissenschaftlich Erinaceus europaeus) ist in ganz Deutschland verbreitet. In den letzten Jahren sinkt sein Bestand jedoch immer mehr. Inzwischen wird er deshalb in der Roten Liste der Säugetiere Deutschlands in der „Vornwarnliste“ aufgeführt.

Die Gründe dafür sind neben klimawandelbedingten Trockenheitsperioden unter anderem der starke Rückgang der Insekten, von denen der Igel sich überwiegend ernährt. Der Straßenverkehr, Mähroboter und kahle Gärten ohne Versteckmöglichkeiten kommen für den vorhandenen Igelbestand erschwerend hinzu.

Mit wenigen Maßnahmen kann sowohl dem Igel, als auch seiner Nahrung, den Insekten, im eigenen Garten geholfen werden:

  1. Pflanzung von überwiegend heimischen Sträuchern oder Belassen von Bereichen mit hohem Gras – besser noch Blühflächen mit heimischen Stauden – die Versteckmöglichkeiten bieten und Insekten anlocken.
  2. Laub-, Reisig- und Totholzhaufen im Garten ziehen unter anderem Käfer an und bieten dem Igel so Nahrung und gleichzeitig Schutz für den Winterschlaf und die Jungenaufzucht.
  3. Zäune sollten durchgängig gestaltet werden. Entweder können Zaunelemente mit 10–15 cm Abstand zum Boden gesetzt werden oder es werden Igelschlupflöcher belassen. So können die Einzelgänger ihre mehr als einen Quadratkilometer großen Reviere nachts durchstreifen.
  4. Der Garten sollte möglichst erst im April/Mai „aufgeräumt“ werden, um keine Igel im Winterschlaf zu stören. Schwer einsehbare Bereiche sollten vorher behutsam auf dort ruhende Igel geprüft werden. Wo keine vollständige Prüfung möglich ist, sollte auf schwere Geräte wie Motorsensen verzichtet werden.
  5. Mähroboter sollten nur tagsüber – am besten unter Aufsicht – laufen. Vor allem in der Zeit von April bis September, da Jungigel und -vögel die Gefahr oft nicht erkennen und in die Todesfalle geraten könnten.
  6. Vor allem in Trockenperioden sollte Igeln (und auch anderen Wildtieren) in einer flachen Schale mit Steinen frisches Wasser zur Verfügung gestellt werden.
  7. Ist ein Igel tagsüber unterwegs, ist das oft ein Grund zur Sorge. Igelhilfe-Organisationen beraten hier gern zum weiteren Vorgehen.

Wichtig: Niemals darf ein Spot-On-Präparat gegen Flöhe bei Igeln verwendet werden, da dies für Igel in der Regel tödlich endet. Igelkundige Tierärzte können hierzu beraten.

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