Für sein vielfältiges und langjähriges ehrenamtliches Engagement im kirchlichen Bereich, im Kolpingwerk, in der Kommunalpolitik und im Kroatienkreis zeichnete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Hubert Wächter mit der Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus. Bärbel Rosensträter, Erste Kreisrätin des Landkreises Osnabrück, überreichte sie ihm am Dienstag (5. Oktober) im Saal des Gasthauses Barlag.
Kirche, Kolping, Kommunalpolitik und Kroatien
Vor 45 Jahren habe Wächters Engagement in der Kirche begonnen, vor 40 Jahren in der Lokalpolitik. Damals sei Helmut Schmidt noch Bundeskanzler gewesen, sagte Rosensträter mit Blick auf die aktuellen Koalitionsverhandlungen in Berlin. Wie wichtig ehrenamtliches Engagement sei, werde gerade jetzt in Zeiten von Corona sehr deutlich. Besonders hob die Erste Kreisrätin Wächters Mitwirken im Kroatienkreis der Kirchengemeinde Hollage hervor. Dieser habe unmittelbare Hilfe für die im Balkankrieg zerstörten Dörfer und Ortschaften geleistet. An den Hilfslieferungen sei Hubert Wächter maßgeblich beteiligt gewesen und sei es auch heute noch. So habe er anlässlich des Festaktes anstelle von Präsenten um Spenden für die im vergangenen Jahr durch ein Erdbeben beschädigten Ortschaften in Kroatien gebeten. „Es spricht für sich, dass Sie uneigennützig die Gelegenheit nutzen, um darauf hinzuweisen“, so Rosensträter.
So verwunderte es nicht, dass für die Ehrung auch Gäste aus Kroatien eigens angereist waren. Sie dankten Hubert Wächter und dem Kroatienkreis „für alles, was sie für unsere Pfarrei getan haben.“ Wächter sei einer der Hauptinitiatoren der damaligen Spendensammlungen und Hilfslieferungen gewesen. Daraus sei eine Freundschaft entstanden, die nun seit Jahrzehnten bestehe. „Wir sind unendlich dankbar.“
Den Menschen zugewandt
Bürgermeister Otto Steinkamp erklärte in seiner Begrüßung, dass Hubert Wächter zwar in Hollage verwurzelt, aber dennoch offen für die Welt sei. Er engagiere sich immer – oder wenn irgendwie möglich – persönlich im direkten Kontakt mit seinen Mitmenschen. „Oder, um es mit den Worten des Osnabrücker Kolping-Ehrenpräses Heinrich Jacob zu sagen: Den Menschen zugewandt.“ Ein ähnliches Bild zeichnete Reinhard Molitor, Diözesanpräses des Kolpingwerks Osnabrück, in seinem Grußwort und beschrieb Wächter wie folgt: K wie katholisch, im Sinne von ökumenisch, also allumfassend – „nicht mal Hollage first“, O wie offensiv, L wie Leidenschaft für die (jungen) Menschen, P wie praktisch, I wie intensiv, N wie neugierig – „manchmal auch nervig“ – und G wie Gottvertrauen. Letzteres unterstrich er mit einem Zitat Adolph Kolpings, das auch Wächter selbst als sein Motto bezeichnete: „Wer Menschen gewinnen will, muss sein Herz zum Pfand einsetzen.“
„Du hast es verdient, für dein Engagement ausgezeichnet zu werden“, bescheinigte Heiner Placke als Vorsitzender der Kolpingsfamilie Hollage dem langjährigen Vorstandsmitglied Wächter. Er sei ein kreativer Chaot, aber für alle da. Er habe eingefahrene Meinungen, sei aber kompromissbereit. „Adolph Kolping hätte seine helle Freude an dir. Auch er ging seinen Weg und eckte dabei auch mal an.“
Ehrenamtliche Musikbeiträge
Für die musikalische Begleitung des Festaktes sorgte – passend zu Wächter – eine aus ehrenamtlich Aktiven der Kirchengemeinde St. Josef Hollage zusammengestellte kleine Band unter Leitung von Maria Hartelt. Sie umrahmte die Redebeiträge mit Liedern wie „Wir sind Kolping“ und „You Raise Me Up“.