Ein Heimatforscher, der die Heimat verlässt, ist immer ein Verlust. Für Alfons Overberg gilt das besonders. Seit dessen Gründung 2004 war er Kopf und Seele des Wallenhorster Gemeindearchivs. Jetzt zieht der Rentner mit Ehefrau Hedwig nach Kevelaer. Dazu bereiteten ihm seine ehrenamtlichen Mitstreiter aus der Archivgruppe sowie Vertreter der Gemeinde Wallenhorst am Montag (30. Mai) im Rathaus einen würdigen Abschied.
Bei Kaffee und Kuchen ließ die Runde Overbergs besonderes Engagement Revue passieren. Über sein Hobby Familienforschung hatte dieser sein Interesse an der Heimatgeschichte entdeckt und fleißig gepflegt. Umso bedauerlicher ist sein Wegzug für die Archivgruppe.
Deren Mitglieder würdigten besonders Alfons Overbergs Genauigkeit und seinen Blick für Details. Immer habe er eine Lupe dabei gehabt, um auf alten Bildern auch noch die letzten Kleinigkeiten entdecken und bewerten zu können. „Er hat uns vermittelt, dass alles, was man nicht verlässlich dokumentieren kann, es nicht wert ist, ins Archiv aufgenommen zu werden“, betonte Heinz Hörnschemeyer vom Gemeindearchiv.
Zudem habe Overberg stets auf die Bedeutung von Archivarbeit Wert gelegt. Denn wenn man die Vergangenheit nicht kenne, könne man seiner festen Überzeugung nach auch die Zukunft nicht gestalten.
Bürgermeister Ulrich Belde würdigte Alfons Overbergs Arbeit, die hauptamtlich für die Gemeinde nicht bezahlbar wäre. „Jeder Mensch hat ein inneres Interesse an seiner Heimat“, sagt er, „und wer das so konsequent umsetzt wie Alfons Overberg, der beweist damit Geduld und eine professionelle Einstellung.“
Overberg selbst hob hervor, er werde die Erinnerung an Wallenhorst, wo er 46 Jahre gelebt habe, mit zum neuen Zuhause nehmen. Für sein Engagement habe ihn stets die Erfahrung motiviert, mitwirken und mitgestalten zu können.