Die weibliche Sichtweise und weibliche Kompetenzen fließen zu selten in die Kommunalpolitik ein. Deshalb will das Mentoring-Programm „Frau. Macht. Demokratie.“ des niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung engagierte Frauen jeden Alters auch mit Zuwanderungsgeschichte helfen, sich in ein politisches Amt einzufinden. Mit der Unterstützung einer politisch erfahrenen Person können Frauen Einblick in die Partei- und Kommunalpolitik erhalten und persönliche Perspektiven in der Politik entwickeln.
Mit dem Blick auf die Kommunalwahlen 2021 ist es Gleichstellungsministerin Carola Reimann ein wichtiges Anliegen, mehr Frauen für die Arbeit in politischen Ämtern zu begeistern: „Parlamente sind Orte der gesellschaftlichen und politischen Willensbildung. Mehr Frauen können die Debatten- und Entscheidungskultur positiv voranbringen. Wir wollen sie deshalb darin bestärken, sich in ihren Kommunen politisch einzubringen. Denn Politik ist keine Männersache.“
„In Wallenhorst leben mehr Frauen als Männer. Ein starkes Argument ist hier die Gerechtigkeit, also sollten Frauen auch in den politischen Gremien vertreten sein, damit die Sichtweise von Frauen und Frauen mit Familienpflichten in die Entscheidungsprozesse einfließen kann“, erklärt Wallenhorsts Gleichstellungsbeauftragte Kornelia Böert.
Landesweit wird bis zu 400 Frauen die Gelegenheit gegeben, in die Kommunalpolitik hinein zu schnuppern. Sie lernen den kommunalen Alltag und die politische Arbeit kennen, die Themen, die Strategien und auch die Menschen. Formelle Mentoring-Programme sorgen dafür, dass die Förderung von qualifizierten Frauen nicht dem Zufall überlassen bleibt.
Sie werden dafür über ein Jahr jeweils von einer aktiven Kommunalpolitikerin oder einem aktiven Kommunalpolitiker begleitet. Sie bilden ein „Tandem“ mit ihrem „Mentor“ oder ihrer „Mentorin“. Die Politik-Einsteigerin selbst ist dann die „Mentee“. Dieses Mentoring-Jahr beginnt am Freitag (30. August). An dem Tag findet eine zentrale Auftaktveranstaltung in Hannover statt.
Über das Jahr hinweg werden bis zum Spätsommer 2020 neben der Begleitung durch Mentor oder Mentorin auf Landesebene drei Fachveranstaltungen angeboten, an denen die Mentees, und an möglichst zwei Terminen auch die Mentorinnen und Mentoren, teilnehmen. Diese Veranstaltungen werden landesweit an sechs Orten stattfinden, sodass nicht immer eine Anreise nach Hannover nötig wird und die Wege kurzgehalten werden.
Über das Jahr hinweg begleiten Gleichstellungsbeauftragte, die sich zur Unterstützung des Programms bereit erklärt haben, im engeren Kontakt die Tandems. Es finden regelmäßige Treffen zur Vernetzung und zum Austausch statt, auch zum weiteren Kennenlernen der Themen, mit denen Politik sich auf kommunaler Ebene befasst.
Über die Programm-Website www.frau-macht-demokratie.de werden Informationen angeboten, Termine und Veranstaltungen bekannt gemacht und über Aktivitäten im Programm berichtet.
„Als Gleichstellungsbeauftragte vor Ort betreue ich gerne die Tandems, die sich bilden und rufe alle Frauen in Wallenhorst auf, den Frauenanteil in den Parteien zu erhöhen“, betont Kornelia Böert. „Bitte melden Sie sich bei mir, wenn Sie Mentee oder auch Mentor oder Mentorin werden wollen. Ich freue mich auf Ihre Meldungen und kann vielleicht schon einige Fragen klären. Wir brauchen Sie, bitte sprechen Sie mich an.“
Zum Kennenlernen und als erstes Netzwerktreffen gibt es bereits einen Termin in der Landvolkshochschule in Oesede am Samstag (4. Mai) von 10 bis 16 Uhr für alle in Landkreis und Stadt Osnabrück angemeldeten Mentees.