Eigentlich hätten sie sich in der Luft entgegenkommen können: Während Bundeskanzlerin Angela Merkel am Dienstag (21. Juni) anlässlich des 20. Jahrestages des deutsch-polnischen Nachbarschaftsvertrags nach Warschau flog, kehrte eine Gruppe aus Wallenhorst am selben Tag aus der polnischen Partnergemeinde Stawiguda zurück.
Dort hatte seit Donnerstag (16. Juni) eine Begegnung mit Vertretern vieler polnischer und europäischer Kommunen stattgefunden. Deren Höhepunkt war ein Konvent am Freitag (17. Juni), dem sich in den folgenden Tagen noch einige Workshops anschlossen.
Wallenhorst war dabei mit 13 Personen aus Politik, Wirtschaft, dem Vereinswesen und der Verwaltung vertreten. Am Konvent nahmen außerdem Delegationen aus Suhindol (Bulgarien) und Zujuny (Litauen), zwei weiteren Partnergemeinden von Stawiguda, sowie aus polnischen Kommunen der Woiwodschaft Ermland-Masuren teil. Ebenso waren Vertreter aus Wallenhorsts italienischer Partnergemeinde Priverno eingeladen worden.
Am Konvent beteiligten sich die Bürgermeister aller Gastkommunen mit Kurzreferaten über ihre Partnerschaftsarbeit. Ulrich Belde zeichnete in seinem Beitrag die Geschichte der Partnerschaften mit Stawiguda (seit 2002) und Priverno (seit 2008) nach. Besonders hob er die Wichtigkeit einer Beteiligung vieler Gruppen, Institutionen und Einzelpersonen hervor. „Wir knüpfen ein Netz“, beschrieb Belde die europäische Zusammenarbeit Wallenhorsts symbolisch.
Weiteres Schwerpunktthema des Konvents waren die Finanzierungsmodelle für Städtepartnerschaften. Außerdem unterzeichneten Stawigudas Bürgermeister Teodozy Jerzy Marcinkiewicz und sein bulgarischer Amtskollege Plamen Cernev eine Absichtserklärung für eine künftige partnerschaftliche Zusammenarbeit. In diesem Zusammenhang wurde auch eine mögliche Partnerschaft zwischen Wallenhorst und Suhindol angesprochen.
Höhepunkt des Konvents war die Verleihung des Orden des polnischen Präsidenten für besondere Verdienste bei der Entwicklung und Förderung der Städtepartnerschaften im Bereich Ermland und Masuren. Diese hohe Auszeichnung erhielt unter anderem Gastgeber Teodozy Jerzy Marcinkiewicz von einem Vertreter der Woiwodschaft Ermland-Masuren.
In den folgenden Tagen nutzten Gäste und Gastgeber bei verschiedenen Programmpunkten die Gelegenheit, die beim Konvent angesprochenen Themen zu vertiefen und ihre Kontakte auszubauen. Unter anderem arbeiteten sie in Workshops zu Schwerpunktthemen. Ebenso standen der Besuch einer Flugschau und die Besichtigung der bekannten Wallfahrtskirche in Grietrzwald auf dem Programm.
Mit Blick auf das Jubiläum der deutsch-polnischen Freundschaftsverträge bilanzierte Bürgermeister Belde anschließend: „Uns als Wallenhorster darf es dankbar machen, dass wir mit unseren Partnern in Stawiguda die deutsch-polnische Freundschaft schon seit fast zehn Jahren mitgestalten. Die dabei gesammelten Erfahrungen haben uns bereichert und haben unser Bild von Europa positiv geprägt und gefestigt.“