Ein Haus für Kinder war der Kindergarten St. Raphael in Wallenhorst schon immer. Seit kurzem ist er auch ein Haus für die allerjüngsten Kinder: Am Freitag (30. April) wurde der Anbau für Krippengruppen eingeweiht. In den neuen Räumen werden zwei Gruppen mit je zwei Kindern im Alter von bis zu drei Jahren betreut.
Die Segnung des Anbaus, die auf dem „Platz der Begegnung“ stattfand, übernahm der Generalvikar des Bistums Osnabrück, Theo Paul. Vor den rund 60 geladenen Gästen – darunter die an Planung und Bau beteiligten Firmen, Eltern, Ratsmitglieder und Nachbarn – verwies er auf ein afrikanisches Sprichwort: „Um ein Kind zu erziehen, bedarf es eines ganzen Dorfes.“ In diesem Sinne sei die Kinderbetreuung Gemeinschaftsaufgabe. Dadurch, dass die Krippe mitten im Ort angesiedelt sei, stünden die Kinder buchstäblich im Zentrum, man behalte sie im Blick.
Kinder seien niemandes Eigentum, sondern Menschen mit eigener Würde, mit eigener Einmaligkeit. Diese Erkenntnis müsse Ausgangspunkt für alle Konzepte zur Kinderbetreuung sein. „Dass das hier gelingt und erfahrbar wird, wünsche ich den Kindern und allen, die hier ein und aus gehen“, sagte der Generalvikar.
Bürgermeister Ulrich Belde betonte in seinem Grußwort, die 1,1 Millionen, die in den Anbau investiert worden seien, seien „kein Pappenstiel“. Die Investition lohne sich jedoch uneingeschränkt. Alle Beteiligten von Kirchengemeinde, Bistum, Firmen, Gemeinde und dem Kindergarten selbst könnten auf diese Gemeinschaftsleistung stolz sein.
Der Gemeinde sei es wichtig, die Rahmenbedingungen für Kinder- und Familienfreundlichkeit zu schaffen. Dafür habe man auch mit diesem Anbau ein wertvolles Fundament gelegt. „Man sagt, Kinderlärm sei Zukunftsmusik. Ich wünsche daher diesen Räumen, dass sie immer mit dieser Zukunftsmusik erfüllt sein mögen“, so der Bürgermeister abschließend.
Der Dank von Architekt Axel H. Mutert galt vor allem Pfarrer Dr. Thomas Nonte und Rendant Heinz Hörnschemeyer von der Kirchengemeinde St. Alexander als Träger der Einrichtung sowie Kindergartenleiterin Margret Meyknecht. „Uns wurde sehr viel Vertrauen entgegengebracht“, sagte Mutert. Nicht zuletzt deshalb werde diese Maßnahme einen Ehrenplatz unter den von seinem Büro begleiteten Projekten bekommen.
So etwas wie einen Ehrenplatz erhielten im Anschluss an die Einweihung auch Theo Paul und Ulrich Belde. Der Generalvikar und der Bürgermeister durften, wie es vor ihnen schon zahlreiche Kinder getan hatten, ihre Handabdrücke in bunter Farbe auf der Wand des Durchgangs, der den Kindergarten mit dem Anbau verbindet, hinterlassen. Neben dieser farbenfrohen Aktion steuerten die Kindergartenkinder auch ein Lied und ein Gebet zur Einweihungsfeier bei.