„Wenig Fläche, viel Andrang“ – so könnte man die Rahmenbedingungen des Bürgerforums im Lechtinger Gasthaus Tegeler bezeichnen. Dennoch fanden die gut 30 Bürgerinnen und Bürger Platz im Gastraum, um mit Bürgermeister Otto Steinkamp am Dienstag (7. Juli) über aktuelle Themen zu diskutieren.
Unter gleichem Titel gab dieser einen Ausblick auf die Planungen zu altersgerechtem und barrierefreiem Wohnen sowie im selben Zuge zur Verjüngung älterer Siedlungen. „Man muss das Thema sensibel spielen. Man kann nicht einfach sagen ‚Sie sind jetzt 70 – Sie ziehen jetzt in eine barrierefreie Wohnung‘“, erläuterte Steinkamp. Die Gemeinde müsse mit den Leuten ins Gespräch kommen und den Prozess begleiten. Interesse sei sowohl bei den Älteren als auch bei den Jungen durchaus vorhanden, so der Bürgermeister. Die Lechtinger zeigten sich ebenfalls interessiert und regten an, die Bauvorschriften im Falle eines Umbaus alter Häuser bzw. eines ersatzweisen Neubaus zu lockern, um den Wünschen der jüngeren Generation entgegen zu kommen.
Das Motto „Wenig Fläche, viel Andrang“ zog sich wie ein roter Faden auch durch den zweiten Teil des Forums, in dem die Bürgerinnen und Bürger ihre Fragen stellen konnten. Unter anderem wurde der Wunsch nach Ausweisung neuer Baugebiete in Lechtingen geäußert mit dem Hinweis, dass man darauf achten müsse, die Kindergärten und die Grundschule auch künftig auszulasten. Auf der anderen Seite war die Verkehrs- und damit auch die Lärmbelastung ein Schwerpunktthema. Von Geschwindigkeitsbeschränkungen über geänderte Verkehrsführungen bis zu Lärmschutzmaßnahmen reichten die Wünsche und Anregungen der Gäste. Steinkamp sagte zu, sich konkrete Verkehrssituationen nochmals anschauen zu wollen und ggf. gemeinsam mit der Politik zu schauen, wie man damit umgehen werde. Er stellte jedoch klar, dass es die gewünschte weitere Entwicklung einer Gemeinde und die Ausweisung neuer Baugebiete bei gleichzeitig weniger Verkehr nicht gebe.
Viel Lärm um nichts machte hingegen vor ein paar Monaten die Neue Osnabrücker Zeitung mit einem Artikel über den Sachstand zum geplanten Abriss des ehemaligen Cafés Hindenburg an der Osnabrücker Straße. Diesen hatte ein Gast zum Bürgerforum mitgebracht und fragte nun nach, warum noch nichts weiter passiert sei. „Wir würden lieber morgen als übermorgen die Bagger anrücken lassen“, betonte Steinkamp. Doch die Gemeinde sei noch nicht Eigentümer des Grundstücks. Man sei derzeit noch auf den Eigentümer bzw. dessen Konkursverwalter angewiesen. Mit letzterem sei man aber nahezu wöchentlich im Gespräch, ergänzte Annegret Rethmann. „Wir sind optimistisch, dass wir dieses Grundstück bekommen werden“, so die Fachbereichsleiterin Steuerung und Service.
Zum Ende der Veranstaltung, das gleichzeitig den Abschluss der Bürgerforen in den vier Ortsteilen darstellte, erklärte Bürgermeister Otto Steinkamp auf die Frage nach seinem Resümee: „Mach ich das nochmal oder nicht? Na, klar! Sie werden mich aber auch künftig nicht so erleben, dass ich Versprechungen mache, die ich nicht halten kann.“
Artikel aus dem Nachrichtenarchiv: Bitte beachten Sie, dass der Inhalt nicht mehr aktuell sein könnte.