Am Tisch seiner Vorgänger ließen sie Bürgermeister Otto Steinkamp Platz nehmen, als die elf Herren der ehrenamtlichen Archivgruppe ihm ihre Arbeit am Montag (13. April) vorstellten. Neben dem Tisch stapeln sich alte Zeitungen, historische Fotos und viele weitere Dokumente, die Geschichte und Geschichten aus Wallenhorst erzählen. Teils geordnet, archiviert und digitalisiert, teils noch zu sichten.
Die Ehrenamtlichen – allesamt im Rentenalter – hatten Steinkamp zum lockeren Kennenlernen eingeladen. Sie wollten erzählen, „was Montagsmorgens in der Schule passiert“, so Josef Torbecke. Denn dort haben sie ihren Lager- und Arbeitsraum. Genauer gesagt im Dachgeschoss der Erich-Kästner-Schule. Und dort steht nun auch der Tisch, an dem einst die Bürgermeister im benachbarten alten Rathaus ihre Besprechungen abhielten.
„Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, zu dokumentieren, was in der Gemeinde passiert“, erläuterte Torbecke. In derzeit 35 Kategorien unterteilt, archiviere die Gruppe alles, was beispielsweise in Politik, Gesellschaft, Schulen, Kindergärten, Vereinen oder im Sport wichtig gewesen sei. „Ob der TSV gewonnen hat, steht da allerdings nicht drin“. Circa 30.000 Einträge umfasse ihr Archiv aktuell, 17.000 davon als E-Paper. Denn dokumentiert werde nicht nur Historisches, sondern auch das aktuelle Zeitgeschehen.
Das technische Wissen zur Digitalisierung hätten sie sich erst im Rentenalter angeeignet, berichten die Hobbyarchivare, die von Haus aus allesamt Handwerker seien. Man müsse aber nicht erst Rentner werden, um mitzuarbeiten. Nachwuchs sei in der Gruppe stets willkommen.
Neben neuen Kollegen sei die Archivgruppe auch ständig auf der Suche nach Material, so Torbecke. Das werde ihnen häufig in Form alter Fotos von Privatpersonen angeboten. „Wir haben aber auch schon ganze Familiengeschichten aufgeschrieben“, berichtete er weiter. Das Schwierigste dabei sei meist, herauszubekommen, welche Personen auf den alten Bildern abgebildet seien. Ein saubere Dokumentation werde hierbei oft vergessen, sei aber für künftige Generationen sehr wichtig, wusste auch Bürgermeister Steinkamp aus privater Erfahrung zu berichten.
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