Rund um das Thema Straßenverkehr drehten sich die Anfragen beim Bürgerforum Rulle am Mittwoch (25. Mai), dem letzten Bürgerforum dieses Jahres. Im frisch renovierten Saal des Hotels Lingemann tauschten sich gut 30 Gäste mit Bürgermeister Otto Steinkamp und seinem Team zu Zebrastreifen, Schwerlastverkehr und Tempolimits aus.
Der „im achten Bürgerforum gefühlt 20. Zebrastreifen, den wir einrichten sollen“ – wie Steinkamp das zum Dauerbrenner avancierte Thema formulierte – machte den Anfang des regen Dialoges. Diesen wünschte sich Renate Marquering im Bereich St. Bernhardsweg auf Höhe des Markant-Marktes, ebenso wie ein Wartehäuschen an der Bushaltestelle „Apotheke“. Da die Zahlen aus den Verkehrsmessungen jedoch bei Weitem nicht die notwendigen Kriterien erfüllen, konnte der Bürgermeister ihr in punkto Zebrasteifen keine guten Nachrichten überbringen: „Wenn wir das so aufweichen, dass wir bei diesen Zahlen Zebrastreifen einrichten, werden viele Straßen in Wallenhorst schwarz-weiß“, verwies er auf die Gleichbehandlung aller diesbezüglichen Anfragen. Claudia Broxtermann, Fachbereichsleiterin Planen Bauen Umwelt, sagte jedoch zu, den Bereich Klosterstraße/Wittekindstraße im Rahmen der Dorferneuerung auch unter dem Aspekt Verkehrssicherheit in Gänze beleuchten zu wollen. Dass es an der Bushaltestelle „Apotheke“ nur eine Sitzbank, jedoch kein Wartehäuschen gebe, liege daran, dass man hier nicht über gemeindeeigenen Grund und Boden in ausreichender Fläche verfüge. Ziel der Gemeindeverwaltung sei es jedoch, an allen Haltestellen in Richtung Osnabrück Wartehäuschen zu errichten. Daher werde man versuchen, mit den entsprechenden Grundstückseigentümern ins Gespräch zu kommen.
Den Schwerlastverkehr auf dem Gruthügel machte Holger Brinkmann zum Gegenstand der Diskussion. Er berichtete von einer zunehmenden Belastung der Kreisstraße durch die Fahrzeuge verschiedener Osnabrücker Speditionen und vermutete, dass diese den Gruthügel nutzen, um Zeit oder Maut bei der Nutzung der B68 zu sparen. Bürgermeister Steinkamp erläuterte, dass die Straße nach Auskunft des Landkreises Osnabrück als zuständiger Behörde trotz gestiegener Zahlen noch unterdurchschnittlich durch Schwerlastverkehr belastet sei. Des Weiteren gingen die Verkehrsfachleute des Kreises davon aus, dass es sich hier nicht um „Mautpreller“ handele, sondern der Grund für den Weg über den Gruthügel in der Großbaustelle der B51 (Ortsumgehung Belm) liege, die weiträumig umfahren werden müsse. Daher sei es vermutlich eher ein temporäres Problem. Dennoch werde man das Gespräch mit den Speditionen suchen, versprach Steinkamp.
Zu den unterschiedlichen Tempolimits im Bereich des Kreisverkehrs am Hotel Lingemann sowie deren Nichtbeachtung durch einige Verkehrsteilnehmer erklärte Steinkamp, dass die Verkehrskommission sich bereits mit diesem Streckenabschnitt der Landesstraße befasst habe und der Auffassung sei, dass bauliche Veränderungen wie Mittelinseln keine geeignete Maßnahmen gegen die Raserei seien. Zielführend seien hier eher Geschwindigkeitskontrollen, die von der Polizei sowie dem Landkreis Osnabrück auch in regelmäßigen Abständen erfolgen würden. Dieser Meinung waren auch die Teilnehmer des Bürgerforums. „Schilder bringen nichts, wenn die Geschwindigkeit nicht kontrolliert wird“, bestätigte ein Gast.
Unter den Themen der Verwaltung berichtete Bürgermeister Otto Steinkamp neben dem Thema Flüchtlinge sowie der Aktion Stadtradeln auch zum aktuellen Stand der Planungen zur „Neuen Mitte“. Er wies insbesondere darauf hin, dass detaillierte Informationen zur Entwicklung auf der „Grünen Wiese“ in den kommenden Wochen folgen würden, unter anderem in einem direkten Bürgerdialog sowie auf der Internetseite der Gemeinde, sodass die Bürgerinnen und Bürger am Sonntag (11. September) bei der Bürgerbefragung gut informiert über das Projekt abstimmen könnten. „Ich halte es für einen guten und richtigen Weg, sodass wir hier zeitnah etwas entwickeln können“, so Steinkamp. Und weiter: „Ich glaube, das bringt Wallenhorst voran. Ich glaube, das ist gut für Wallenhorst.“ Angesprochen auf die Eigentumsverhältnisse bei den betroffenen Grundstücke stellte er klar: „Sollten wir die Grundstücksfrage nicht geklärt haben, wird es keine Bürgerbefragung geben.“
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