Das Bürgerforum diene dazu, Sachverhalte seitens der Verwaltung zu erläutern und Anregungen der Bürger zu bekommen, die im Rathaus in weitere Planungen mit einbezogen würden, erklärte Bürgermeister Otto Steinkamp bei der zweiten Auflage der Wallenhorster Bürgerforen am Mittwoch (24. Juni) im Saal des Gasthauses Barlag. Er freue sich, dass dieser offene und sachliche Austausch gut angenommen werde und lobte ausdrücklich auch die Politik, die es im Rahmen der Veranstaltungen bei einem Dialog zwischen Bürgern und Verwaltung belasse.
Thematisch konnte man den Eindruck gewinnen, die Hollager seien ein Volk begeisterter Radfahrer, die nur für den Weg zum Sport das Auto nutzen. Denn viele von den Bürgern eingereichte Anfragen beschäftigten sich mit dem Zustand und der Planung von Radwegen. Andererseits wurden die Parkmöglichkeiten für Autos am Sportzentrum hinterfragt. Dass das Radfahren an sich wieder zunimmt, konnte Bürgermeister Steinkamp – selbst aktiver Radler – bestätigen, die Wünsche der Bürger jedoch nur bedingt erfüllen. Denn der Weg entlang des Stichkanals wie auch die Landesstraße zwischen Hollage und Halen lägen nicht im Eigentum und somit nicht im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde Wallenhorst. „Wir werden den Gesprächsfaden mit den zuständigen Behörden nochmals aufnehmen“, so Steinkamp. Der Ausbau bzw. Bau dieser attraktiven Strecken sei auch aus Sicht der Gemeindeverwaltung wünschenswert und zudem eine Chance im Bereich Naherholung und Tourismus. Die Anregung, mit einem Café in der Hollager Mühle ein Ausflugsziel für Radfahrer zu schaffen, nahm er gerne auf. Er könne sich vorstellen, an bestimmten Tagen in der Radfahrsaison mit weiteren Events die Hollager Mühle zu öffnen. Eine dauerhafte öffentliche Gastronomie sei jedoch nicht machbar, da das geschlossene Areal für die Schulklassen und Jugendgruppen in der Mühle sehr wichtig sei. Bezüglich der Parkplatzsituation am Sportzentrum erklärte Steinkamp, dass der Bau von fünf bis zehn weiteren Parkplätzen in Planung sei, man den Bedarf zu Großveranstaltungen jedoch nicht abdecken könne.
Im Rahmen ihrer Möglichkeiten werde die Verwaltung künftig auch bezüglich gewerblicher Leerstände und des Zustands der entsprechenden Immobilien aktiv. „Ich kann Ihnen versprechen, dass wir auch hier nochmals den Gesprächsfaden aufnehmen werden“, sagte Steinkamp in konkretem Bezug auf den seit längerem leerstehenden ehemaligen Getränkemarkt an der Hollager Straße. Das gelte auch für andere Leerstände, so der Bürgermeister weiter.
Unter den „Themen der Verwaltung“ gab Steinkamp einen Überblick über den Sachstand zum Endausbau der drei Hollager Baugebiete sowie einen Ausblick auf den Ausbau des Pollerwegs und des Kreisverkehrs Fürstenauer Weg/Maschweg. Des Weiteren stellte er die Idee von barrierefreien Wohnungen und Häusern für ältere Menschen vor, die ihre alten – für ein oder zwei Personen oftmals zu großen – Häuser der jüngeren Generation zur Verfügung stellen könnten. „Wir müssen in den kommenden Jahren nicht nur das Angebot für junge Familien attraktiv halten, sondern uns auch darum kümmern, wie ältere Menschen es hinbekommen, möglichst lange in ihren eigenen Wohnungen leben zu können“, so Steinkamp. Daher sollte man in künftigen Neubaugebieten auch einen Bereich für barrierefreies Wohnen einplanen. „Man muss eine Alternative bieten können, wenn man die Menschen für diese Idee begeistern will.“
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