Die Wirtschaftsförderung der Gemeinde Wallenhorst und die Unternehmensvereinigung „Wir für Wallenhorst“ – Marketing e.V. hatten am Mittwoch (25. November) zum 15. WirtschaftsTalk Wallenhorst eingeladen. Bürgermeister Otto Steinkamp und Stefan Ludwig von Wir für Wallenhorst begrüßten dazu im Rathaus über 40 Personen. Das Thema des Abends lautete „Unternehmensnachfolge – erfolgreich durch gute Vorbereitung“. Vorgestellt wurden neben vielen Fakten auch persönliche Eindrücke.
Zu Beginn stellte Moderator Thomas Serries von der WIGOS (Wirtschaftsförderung des Landkreises Osnabrück) zwei wichtige Fragen: „Ist es eine geplante Übernahme oder ist diese beispielsweise wegen einer Erkrankung oder eines Todesfalls plötzlich und ungeplant?“ sowie „Was denken die Beschäftigten, Kunden und Lieferanten über die Nachfolge?“
Wie schwierig die Auswahl von einer Nachfolgerin oder eines Nachfolgers ist, konnte Hartmut Licher aus vielen begleiteten Nachfolgeprozessen praxisorientiert vorstellen. Rechtliche Risiken müssten erkannt und berücksichtigt werden. Der Prozess einer Nachfolgeregelung dauere im Schnitt vier bis fünf Jahre, so der Bereichsleiter Firmenkunden der Sparkasse Osnabrück. Die Unternehmenskunden der Sparkasse würden daher im Alter von 50 bis 55 Jahren aktiv auf das Thema angesprochen. Für die Prozessbegleitung werde ein großes Netzwerk einbezogen und beispielsweise Steuerberater, Kammern und die Wirtschaftsförderungen beteiligt. Die meisten Nachfolgeregelungen erfolgten auf dem privaten Kanal, aber auch die „nexxt-change-Unternehmensnachfolgebörse“ biete Interessierten eine gute Plattform.
Das Wallenhorster Unternehmen Rudolf Burdorf GmbH & Co. KG wurde von der Sparkasse bei der Unternehmensnachfolge begleitet. Wolfgang Ritter als Übergeber und Guido Schmitz als Übernehmer gaben dem Publik einen Eindruck, wie ihre Übergabe erfolgreich verlief. Das Aufeinandertreffen sei zufällig und von Beginn an von großem Vertrauen untermauert gewesen. Ritter suchte eine dynamische Entwicklungsperspektive für sein Unternehmen und Schmitz erkannte seine Chance. Ganz wichtig war das Mitnehmen der Beschäftigten. Nur ein sensibles Herangehen ermöglichte es, bestehende Untersicherheiten auszuräumen.
Nicht nur die formalen Voraussetzungen der steuerlichen Aspekte für eine Nachfolgeregelung wurden vom Steuerberater Markus Guth von der Steuerberatung Freye und Guth in Wallenhorst vorgestellt. Auch er ermahnte eindringlich, dass der Prozess in einem Netzwerk vieler Beteiligter erfolgt. Wenn es keine plötzliche und ungeplante Übergabe ist, sei die Übergabe „mit warmer Hand“ am besten. Als Steuerberater habe er nicht die Aufgabe, möglichst viele Steuern bei der Übergabe einzusparen. Vielmehr sei das Ziel eine langfristige Steueroptimierung für das Unternehmen und die beteiligten Übernehmenden und Übergebenden zu erreichen. Wenn es keine Übergabe durch Schenkung innerhalb einer Familie gäbe, sei bei einer entgeltlichen Veräußerung eine Vielzahl an Steuerarten betroffen. So sei von der Umsatzsteuer, über die Grunderwerbssteuer, Gewerbesteuer und Körperschaftsteuer bis zur Erbschaft- und Schenkungssteuer einiges zu beachten. Aktuell bestehe großer Handlungsbedarf, da es eine Änderung des Erbrechts geben werde.
Die Präsentationen stehen zum Download auf der Internetseite www.wallenhorst.de zur Verfügung.
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