Wenn Menschen den Sommer auf dem eigenen Balkon genießen können, dann ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Firma Stabirahl aus Wallenhorst einen Beitrag dazu geleistet hat. Denn das von Martin Strößner geleitete Unternehmen hat sich dem Geländer- und Balkonsystembau verschrieben. Was sich dahinter genau verbirgt, erfuhren Wallenhorsts Bürgermeister Ulrich Belde und Wirtschaftsförderer Frank Jansing bei einem Besuch in dem Betrieb an der Hansastraße am Dienstag (26. Juni).
Dabei liegt der Stabirahl-Hauptsitz allerdings mitten im Ruhrgebiet, konkret in Essen. Dort arbeiten Vertrieb, Technik und der kaufmännische Bereich. An der Hansastraße hingegen sind 36 Mitarbeiter in der Produktion beschäftigt. „Der Essener Standort bot keine Erweiterungsmöglichkeit mehr, deshalb habe ich 2006 dieses Grundstück gekauft“, erklärt Strößner. „2007 haben wir hier die Produktion aufgenommen.“ Für Wallenhorst habe er sich nicht nur entschieden, weil es bis heute sein Wohnort sei, sondern auch wegen der guten Lage.
Insgesamt beschäftige das Unternehmen 120 Mitarbeiter. Diese stellen im Jahr rund 1.200 Balkone ebenso her wie 40 Kilometer Geländer, alles aus Aluminium. Auch Vordächer gehören zur Produktpalette. Eingesetzt werden die Stabirahl-Produkte zu 95 Prozent im Zusammenhang mit Gebäudesanierungen. „Derzeit sind wir mit den Gebäuden von Ende der 60-er und Anfang der 70-er Jahre beschäftigt“, schildert der Geschäftsführer. Sein Unternehmen profitiere davon, dass energetische Sanierungen hoch aktuell seien. Denn wenn Eigentümer die Gebäudehüllen erneuerten, ließen sie oft zeitgleich die Balkone austauschen.
Diese Gebäudeeigentümer und damit die Stabirahl-Kunden seien, neben einigen privaten Auftraggebern, zu 85 Prozent Wohnungsbaugesellschaften aus ganz Deutschland. Nicht zuletzt ist es daher einer von Strößners Zukunftsplänen, eine Filiale in Süddeutschland aufzubauen.
Die Zukunft kommt noch – mit der Gegenwart ist der Geschäftsführer indes zufrieden. Seit dem Produktionsbeginn an der Hansastraße habe sich der Umsatz verdoppelt, und für 2012 sei die Firma ausgelastet. Wenn sich diese Entwicklung fortsetze, so Martin Strößner auf Nachfrage seiner Gäste, wolle er seine Mitarbeiterzahl um die Hälfte erhöhen und dann am Wallenhorster Standort in zwei Schichten fertigen.
Bis dahin gilt freilich sein Interesse neben dem Unternehmen auch Wallenhorst als Wirtschaftsstandort. So zeigte sich Martin Strößner grundsätzlich aufgeschlossen, sich an gemeinsamen Vorhaben von Gemeinde und Gewerbetreibenden zu beteiligen – eine Aussage, die die Besucher aus dem Rathaus besonders gefreut haben dürfte.