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Tatort Spargelhof

Andreas Hoppe auf kulinarischer Spurensuche

Mitteilung von

Sein Sizilien-Kochbuch stellte Schauspieler Andreas Hoppe gemeinsam mit den Musikern von Ombre di Luci auf Einladung der Gemeinde Wallenhorst am Samstag (25. Februar) auf dem Hof Hawighorst vor.

Die Karten für die Kulturveranstaltung sind binnen einer Woche vergriffen. Entsprechend hoch dürfte die Vorfreude der 150 Gäste sein. Das Resümee des Abends nimmt Marcus Tackenberg, Sänger und Pianist der Osnabrücker Band, gleich mit seinen ersten Worten vorweg: „Ist das schön oder ist das schön?“. Schön ist es auf jeden Fall, dafür sorgt allein schon die Location. Doch der Abend soll auch kulinarisch genussvoll und sehr unterhaltsam werden. Während die „falschen Italiener“ ihre ersten Stücke präsentieren, serviert das Team des Hofes Hawighorst Antipasti.

Kopfkino

Andreas Hoppe betritt die Bühne. Schnell wird klar, dass sein Buch weder ein normales Kochbuch noch ein klassischer Reiseführer sein will. Das Werk, das er seinem Tatort-Charakter Mario Kopper widmet, versteht er als „eine Ode an die Liebe, die Freiheit, das Leben und die Lebensfreude.“ Die Worte, die er rezitiert, lassen bei seinen Zuhörern das Kopfkino anspringen. Er spricht von alten Gemäuern, Küstenstraßen und dem Meer, von Treffpunkten für Verliebte, Platanen und Wasserspeiern. Während Hoppe von sinnlichen Explosionen auf dem Markt als Vorgeschmack auf die sizilianische Küche, von Aromen, Zitrus- und Meeresfrüchten schwärmt, steigt beim Publikum unweigerlich die Vorfreude auf den kulinarischen Teil des Abends.

Pizza Siciliana

Das Buffet ist eröffnet. Ombre di Luci servieren „Pizza piccante“. Das Küchenteam des Hofes Hawighorst bittet zu Insalata di Finocchi, Saltimbocca, Spaghetti aus dem Parmesanlaib, Pizza Siciliana und weiteren mediterranen Genüssen. Zum Dessert werden Tiramisu, Biancomangiare und Cannoli gereicht.

Kulinarisch nicht zu empfehlen, akustisch jedoch umso mehr sind die „Funghi verdi“, die Ombre di Luci musikalisch kredenzen. Gut aufgelegt zelebrieren Marcus Tackenberg, Ralf Quermann (Gitarre, Kontrabass, Mandoline), Raphael Rahe (Violoncello, Gitarre), Markus Preckwinkel (Posaune, Tuba) und Karl Snelting (Schlagzeug) ihre Stücke von fröhlich mitreißend über melancholisch bis hin zum Tango, bei dem sie Hoppe zum Mitsingen animieren.

Träume sizilianischer Sehnsucht

Der Tatort-Kommissar setzt seine „kulinarische Traumreise“ fort, spricht von Straßenmusikern und Gastfreundschaft, kleinen Gassen und gemütlichen Restaurants, vom süßen Duft der Blüten auf der Bio-Orangen-Plantage am Fuße des Ätna und von großen rustikalen Tafeln, die im Innenhof für lukullische Feste gedeckt sind. Während draußen vor den in Sandstein und Klinker gefassten großen Fensterfronten der Eventscheune Schneeflocken vom Himmel fallen, die später dafür sorgen sollen, dass die Gäste spätestens auf dem Parkplatz ins Hier und Jetzt zurückgeholt werden, berichtet Hoppe weiter von den persönlichen Erlebnissen seiner Sizilien-Reise und schweift mehr und mehr vom Thema Kochbuch ab. Er sinniert über „Männerromantik“, erzählt von Fischern, mit denen er aufs Meer hinausfährt, vom kleinen Hafen mit altertümlichen Booten und der schönen Frau mit den tiefgrünen Augen, in die er sich verliert.

Nach knapp vier kurzweiligen Stunden endet der Abend. Das Publikum spendet stehende Ovationen und sagt auf seine Weise „Grazie mille“.