Stein des Anstoßes für Christel Mysliworski

Ehrenamtspreis für Engagement im Alter

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Begleitet vom Applaus der rund 700 Gäste in der Haselandhalle überreichte Bürgermeister Otto Steinkamp am Freitag (8. November) den „Stein des Anstoßes 2024“ – den Ehrenamtspreis der Gemeinde Wallenhorst – an Christel Mysliworski. Passend zum Jahresthema „Unbezahlbar – Ehrenamt im Ruhestand“ würdigte die Jury damit eine vielseitig engagierte Frau, die sich in ihrem Ruhestand ehrenamtlich aktiv in die Gesellschaft einbringt.

Die Preisträgerin sei zwar erst vor gut zehn Jahren nach Wallenhorst gezogen, engagiere sich hier jedoch sehr vielfältig, erläuterte Sebastian Hollermann seitens der „Tag des Anstoßes“-Jury in seiner Laudatio. So sei sie in der Katholischen Frauengemeinschaft Hollage ebenso aktiv gewesen wie im Heimathaus Hollager Hof. Aktuell wirke die pensionierte Lehrerin im Bezirksvorstand des Kolpingwerks Osnabrück mit und leite dort unter anderem Großeltern-Enkel-Wochenenden im Kolping-Bildungshaus Salzbergen. Des Weiteren engagiere sich die Preisträgerin in der Deutsch-Polnischen Gesellschaft in der Region Osnabrück, deren Vorsitzende sie inzwischen sei. Das Amt der Vorsitzenden habe sie seit zwei Jahren auch im Seniorenbeirat der Gemeinde Wallenhorst inne, dem sie seit 2020 angehöre. Wer nun meine, das sei wohl genug, habe weit gefehlt, so der Laudator. Darüber hinaus wirke die Preisträgerin auch in der Lokalen Aktionsgruppe der Leader-Region „Hufeisen“ mit, in der sie über Fördermittel für Projekte in den Kommunen Belm, Bissendorf, Georgsmarienhütte, Hagen a.T.W., Hasbergen und Wallenhorst entscheide.

Wo Menschen mit Menschen zusammenkommen

Im Gespräch mit Moderator Ludger Abeln und Bürgermeister Otto Steinkamp erklärte Christel Mysliworski, dass sie die Auszeichnung stellvertretend sehe für die Vielen, die hier im Unruhestand tätig seien. Manche würden nach Renteneintritt in ein Loch fallen. Das Ehrenamt könne da viel auffangen, zumal es in Wallenhorst vielfältige Möglichkeiten gäbe. Beispielsweise das Engagement in der deutsch-polnische Kreis- und Städtepartnerschaft, in das auch Abeln selbst über die Caritas eingebunden ist. Ihr Name klinge zwar polnisch, so Mysliworski, sie spreche die Sprache aber nicht. Über eine polnische Freundin und eine Reise nach Polen sei sie zum Ehrenamt in der Deutsch-Polnischen Gesellschaft gekommen. Auch wenn die Regierungen beider Länder in den vergangenen Jahren differenzierte Meinungen gehabt hätten, habe man sich vor Ort immer wohlgefühlt. „Engagement findet dort statt, wo Menschen mit Menschen zusammenkommen“, so die Preisträgerin, die sich mit Abeln und Steinkamp mit Blick auf die polnische Gastfreundschaft einig war: „Eine Reise nach Polen ist immer wie nach Hause kommen.“

„Völlig begeistert davon, dass man dem Ehrenamt hier solch einen tollen Rahmen und solch eine große Bühne gibt“, zeigte sich Norderneys Kurdirektor Wilhelm Loth, der eigens „aufs europäische Festland“ gereist war. Diese Begeisterung teilte auch Bestsellerautorin Greta Silver, die den ehrenamtlich Engagierten in der Haselandhalle erklärte, dass diese sich eigentlich dort bewegen würden, „wo Wunder passieren. Ihr bewegt die Welt. Das kann man nicht kleinreden. Wenn ihr alle das Ehrenamt niederlegt, geht Deutschland den Bach runter.“ Es berühre sie richtig. „Ich weiß nicht, ob es Ihnen so bewusst ist, aber es ist großartig, was Sie hier machen.“

A Cappella, Tanz und Musik

Im Showprogramm der Ehrenamtsgala präsentierten die Tänzerinnen der Gruppe „Las Caderas“ vom Osnabrücker Sportclub farbenfroh und schwungvoll anspruchsvolle Choreographien lateinamerikanischer Standardtänze. Und zwar als Soloformation, da Herren bei Tanzkursen immer gesucht würden, wie Sonja Gubenko werbend erklärte.

Musikalisch brachten die „Draufsänger“ eine nicht minder bunte Mischung an Klangfarben auf die Bühne der Haselandhalle. „Bombastisch und fantastisch“ präsentierten die überwiegend selbst ehrenamtlich aktiven A-Cappella-Sänger alte und neue Stücke aus ihrem Repertoire, von „Wochenend und Sonnenschein“ bis zur „Fairtrade-Flatrate“.

Für die passende musikalische Umrahmung der Abendveranstaltung sorgte wie gewohnt die Brockhouse Big Band. Dazu gab sie in einem eigenen Showblock auch einen Vorgeschmack auf ihr kommendes Weihnachtskonzert – das erste seiner Art – dessen Einnahmen dem Osnabrücker Hospiz gespendet werden.

Nächstes Jahr ein offenes Thema

Zum Abschluss des Abends präsentierte Abeln das Thema zum nächsten Tag des Anstoßes. Es lautet „Ehrenamt aktiv – für mich, für dich, für alle!“. Wer Vorschläge für eine Preisträgerin oder einen Preisträger hat, darf sich gerne schon jetzt im Rathaus melden. Die Ehrenamtsgala im kommenden Jahr findet am Freitag (7. November) statt.