Wo die ärztliche Kunst an ihre Grenzen kommt, kann die Beziehung zu einem Tier viel bewirken und Symptome lindern. Therapeutin Yvonne Kaufmann jedenfalls hat mit der tiergestützten Therapie, die sie seit Anfang 2009 auf dem Reiterhof Bohnenkämper anbietet, vor allem bei Kindern gute Erfahrungen gemacht – Grund genug für die Baugesellschaft Wittfeld GmbH aus Wallenhorst, das Angebot zum zweiten Mal hintereinander mit einer Spende zu unterstützen.
Den Scheck über 5.000 Euro überreichten Geschäftsführer Jörg Hermsen und seine Mitarbeiterin Monika Scholz am Dienstag (13. Dezember) an Yvonne Kaufmann, Annette und Karl Bohnenkämper, Bürgermeister Ulrich Belde und Kornelia Böert als Beauftragte für Frauen, Familien und Senioren. Böert wird für die ordnungsgemäße Vermittlung des Geldes als Zuschuss an Eltern, die sich anders eine tiergestützte Therapie nicht leisten könnten, sorgen.
Die Begriffe tiergestützte Therapie / Pädagogik / Fördermaßnahmen bezeichnen den professionellen Einsatz von Tieren in therapeutischen, pädagogischen und sozialen Arbeitsfeldern. Bei Menschen jeden Alters fördert die tiergestützte Therapie emotionale, kognitive, körperliche und soziale Fähigkeiten sowie die sprachliche Kompetenz. Grundlage ist der vorurteilsfreie Zugang, den Tiere zur menschlichen Seele entwickeln können. Vor allem Kinder reagieren darauf nach Yvonne Kaufmanns Erfahrung oft positiv. Die Therapie kann mit Pferden, Hunden, Eseln oder Meerschweinchen umgesetzt werden, wobei auf dem Hof Bohnenkämper Pferde naturgemäß im Vordergrund stehen.
Wie gut das funktioniert, davon hat sich Monika Scholz seit der ersten Wittfeld-Spende vom Dezember 2010 bei mehreren Besuchen ein Bild gemacht. Aufgrund dessen entschied die Geschäftsführung, die Hälfte des Geldes, das sie jährlich durch den Verzicht auf Weihnachtsgeschenke an Geschäftspartner und Kunden einspart und für wohltätige Zwecke spendet, zum zweiten Mal diesem Projekt zukommen zu lassen. „Wir wollen, dass unsere Spende hier vor Ort etwas bewirkt“, erklärte Jörg Hermsen, „und von diesem Konzept sind wir überzeugt.“
Überzeugt aus Erfahrung zeigte sich auch Kornelia Böert. Da die Krankenkassen die Kosten für tiergestützte Therapie nicht übernehmen, ermögliche es die Spende vielen Familien, einen Zugang zu dieser Therapieform zu finden.