Ein Spiel dauert 90 Minuten, heißt es im Fußball. Für ein Bürgerforum genügen 45. Die Lechtinger Ausgabe der Wallenhorster Bürgerforen 2016 konnte Bürgermeister Otto Steinkamp am Mittwoch (27. April) jedenfalls nach exakt einer Halbzeitlänge „abpfeifen“. Und damit war zum Schluss auch die im Vorfeld am häufigsten gestellte Frage beantwortet: Sind wir rechtzeitig zur Fußballübertragung fertig?
Für seine Informationen und die Fragen der 40 Gäste nahm sich Steinkamp jedoch Zeit, ohne auf die Uhr zu schauen. „Für mich ist es wichtig, mit Ihnen ins Gespräch zu kommen“, betonte der Bürgermeister. Er informierte über den aktuellen Stand zum Thema Flüchtlinge – „ein Thema, mit dem wir uns in der Verwaltung seit fast neun Monaten sehr intensiv beschäftigen“ – und teilte mit, dass derzeit 167 Flüchtlinge und Asylbewerber in Wallenhorst untergebracht seien. Laut aktueller Zuweisungsquote würden bis Ende Juli noch 43 weitere Personen folgen. Die Syrer, Iraker, Sudanesen, Afghanen, Palästinenser und Libanesen seien in 13 seitens der Gemeinde angemieteten Wohnungen und Häusern sowie in der Hollager Mühle untergebracht. Letztere sei auch als „Drehscheibe für die weitere Unterbringung“ gedacht.
Des Weiteren wies Steinkamp auf die Aktion „Stadtradeln“ hin, an der sich die Gemeinde Wallenhorst im Zeitraum 4. bis 24. September beteiligen werde. Ziel sei es, die Bürgerinnen und Bürger zum Radfahren zu motivieren. Das sei schließlich gut für das Klima und die Gesundheit. Zum Thema „Wohnen mit Zukunft“ lud Steinkamp alle Interessierten zu einer Informationsveranstaltung ins Rathaus ein. Diese findet am Dienstag (3. Mai) um 18 Uhr statt.
Zur im Vorfeld eingereichten Frage von Alois Hörnschemeyer, was mit dem „Café Hindenburg“ geschehe, erklärte Steinkamp, dass das Gebäude zwischenzeitlich abgerissen wurde. Wie es mit dem Grundstück weitergehe, könne er derzeit nicht verlässlich sagen. Konkrete Planungen gäbe es nicht und eine potentielle Bebauung sei rechtlich schwierig, da die Fläche im Außenbereich liege.
Jürgen Kloß wies darauf hin, dass die Parkflächen in den älteren Baugebieten nicht mehr erkennbar seien, da die Pflasterfarben verblasst wären. Das führe dazu, dass überall geparkt werde. „Das Thema Parken ist ein Thema, das sich wie ein roter Faden durch alle Bürgerforen zieht“, entgegnete Steinkamp. Das angesprochene Baugebiet habe man sich angeschaut, jedoch keine gravierenden Parkverstöße festgestellt, auch wenn die Markierungen sicherlich nicht mehr so intensiv seien, wie sie mal waren. Konkrete Gefährdungen könnten aber gerne der Verwaltung gemeldet werden.
Auf Anfragen der Gäste zur Ortsentwicklung berichtete Steinkamp: „Für das Bauhof-Grundstück an der Osnabrücker Straße werden wir eine Planung unter der Überschrift ‚Bezahlbares Wohnen‘ erstellen“ und auch das freie Grundstück neben Aldi werde beplant. Konkrete Pläne gäbe es jedoch noch nicht.
Artikel aus dem Nachrichtenarchiv: Bitte beachten Sie, dass der Inhalt nicht mehr aktuell sein könnte.