Um die Anzahl der Elterntaxis sowie die gefährlichen Verkehrssituationen morgens vor der Katharinaschule zu reduzieren, läuft seit dem Schuljahr 2018/2019 ein Walking Bus vom Berliner Viertel zur Katharinaschule. In diesem Schuljahr ist nun eine zweite Linie ins Leben gerufen worden. Sie führt von der Karlstraße über die Franksmannstraße zur Katharinaschule. Klimaschutzmanager Stefan Sprenger hat die Schülerinnen und Schüler und die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer bei ihrer morgendlichen Tour nun einmal begleitet.
Startpunkt ist um 7:35 Uhr am Kolpingplatz an der Großen Straße. Dort empfängt Kristin Belzer die ersten Kinder. Sie ist eine von insgesamt zwölf Helferinnen und Helfern, die die neue Walking-Bus-Route ins Leben gerufen haben. Zwei Ehrenamtliche pro Tag begleiten die Kinder dabei auf ihrem Weg zur Schule, damit diese nicht von den Eltern mit dem Auto gebracht werden müssen, aber trotzdem sicher dort ankommen. Denn diese beiden Punkte, die Sicherheit und die Reduzierung der Elterntaxis, sind zwei der Hauptanliegen beim Walking Bus.
Neue Route
Neben Belzer sind an diesem Tag zwei Schülerinnen beim Startpunkt mit dabei. Schon 100 Meter weiter, bei der Kreuzung Am Bockholt / Horstkamp, warten fünf weitere Kinder sowie Sarah Klocke. Sie ist heute die Zweite im Bunde, die den Walking Bus als Ehrenamtliche begleitet. An der Kreuzung zur Franksmannstraße stoßen wieder drei Kinder dazu, an der Großen Straße kurz vor dem Zebrastreifen ein weiteres. Hier sowie am Parkplatz gegenüber vom Rathaus bringen seit Bestehen der Walking Bus Linie einige Eltern, deren Kinder nicht in Laufentfernung zur Schule wohnen, ihre Kinder mit dem Auto zum Walking Bus. So kann der morgendliche Verkehr vor der Katharinaschule entzerrt werden, was zu weniger gefährlichen Situationen in diesem Bereich führt.
Beim letzten Stück am Schneidling wird es noch einmal etwas brenzliger. Der Bürgersteig ist in diesem Bereich sehr schmal, auf dem Schneidling um diese Uhrzeit viel Verkehr. Nach Zustieg der letzten Kinder vor der Bäckerei Berelsmann sind nun insgesamt 13 Schülerinnen und Schüler mit an Bord. Kämen nun Fußgänger dem Walking Bus entgegen, müssten diese ausweichen oder kurz warten. Platz um sich zu begegnen ist hier keiner.
Schulanfänger sind Verkehrsanfänger
„Die Motivation, den Walking Bus ins Leben zu rufen, war für uns einfach ein Sicherheitsaspekt“, berichtet Belzer. „Das Überqueren der Großen Straße ist morgens sehr gefährlich, da sich leider viele Autofahrer nicht an die dort vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit von 30 km/h halten. Schulanfänger sind Verkehrsanfänger und die Kinder können manche Situationen noch nicht richtig einschätzen.“ Aus diesem Grund sei sie sehr froh, dass es nun den Walking Bus gibt. „Das ist ein super Angebot. Man begleitet die Kinder einmal die Woche, weiß aber, dass sie auch an den anderen Tagen sicher zur Schule kommen.“
An manchen Tagen gehen auch kleinere Geschwister mit, die noch in den Kindergarten gehen. Dann macht der Walking Bus nach der Katharinaschule noch einen kleinen Schlenker zu St. Raphael und bringt die Kindergartenkinder auch hier sicher hin. Nadine Kohlbrecher, Lehrerin an der Katharinaschule, freut sich zusammen mit Sprenger über die neue Walking-Bus-Route. Beide hatten vor drei Jahren den ersten Walking Bus ins Leben gerufen. „Nun fehlt noch eine südliche Route, die das Gebiet zwischen Hügelstraße, Bennostraße, Nasse Heide und Boerskamp erschließt“, beschreibt Sprenger das Ziel. „Dann würde ein Großteil der Schülerinnen und Schüler in einem Walking Bus zur Schule kommen können.“
Weitere Helferinnen und Helfer gesucht
Aus diesem Grund werden weiterhin ehrenamtliche Helferinnen und Helfer für den Walking Bus gesucht. Wer diesen als Schulwegbegleiter unterstützen möchte, kann sich bei Stefan Sprenger unter Telefon 05407 888-740 oder per E-Mail melden.