Die Moorbirke (wissenschaftlich Betula pubescens) ist der diesjährige Baum des Jahres und steht als solcher nun in den Haseauen nahe des Stichkanals. Gepflanzt von Bürgermeister Otto Steinkamp, Guido Pott seitens der Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück, der Umweltbeauftragten Isabella Markfort, Bauhofleiter Peter Kruse und Vertretern der Ratsfraktionen.
An Details zu erkennen
Für Laien ist die Moorbirke äußerlich kaum von ihrer bekannten Schwester, der Sandbirke (Betula pendula), zu unterscheiden. Nur kleine Details wie dunklere Äste in jungen Jahren und eine leichte Behaarung der Blätter und jungen Triebe, sowie eine insgesamt aufrechtere Form des Baumes lassen erkennen, dass es sich um eine Moorbirke handelt. Wie auch die Sandbirke mag die Moorbirke nährstoffarme Standorte und verträgt dabei viel Nässe. Daher ist sie neben dem Moor unter anderem auch in Au- und Bruchwäldern zu finden.
Besondere Standortansprüche
Ihre besonderen Standortansprüche machen die Wahl des Standortes des Baumes des Jahres für die Gemeinde Wallenhorst in diesem Jahr schwierig. Ein richtiges Moor steht in der Gemeinde für die Pflanzung nicht zur Verfügung. So wurden für die von der Naturschutzstiftung des Landkreises zur Verfügung gestellten Bäume nur zwei Standorte ausgesucht. Der eine befindet sich an einem Altarm der Hase in Hollage nahe des Kanals, der vor einigen Jahren als Kompensationsfläche hergerichtet wurde. Hier findet die Moorbirke einen feuchten Standort auf sandigem Boden. Der andere Standort wird ein vor zwei Jahren angepflanzter Auwald am Unländer Damm in Rulle sein.
Im Landkreis Osnabrück findet man die Moorbirke vor allem im Bereich des Naturschutzgebietes Venner Moor, Dievenmoor und dem FFH-Komplex Hahnenmoor, Hahlener Moor, Suddenmoor im Nordkreis.
Moorflächen wichtige CO2-Speicher
Da die Moorbirke auf die besonderen Verhältnisse der Moorböden spezialisiert ist, leidet sie unter der Trockenlegung der Moore. Ihr Rückgang ist daher ein Sinnbild für mehr als 90 Prozent der ursprünglichen Moorflächen in Deutschland, die heute entwässert sind, obwohl sie als CO2-Speicher für den Klimaschutz eine außerordentliche Rolle spielen. Wiedervernässungen von Mooren und die Anlage von Auwäldern wie am Unländer Damm in Rulle kommen daher auch der seltener werdenden Moorbirke zugute.
Baum des Jahres
Den „Baum des Jahres“ – seit 1989 durch die „Dr. Silvius Wodarz Stiftung“ bestimmt – schenkt die Naturschutzstiftung des Landkreises Osnabrück jährlich den kreisangehörigen Gemeinden. Durch die Ausrufung des „Baumes des Jahres“ soll ein besonderes Interesse an der jeweiligen Baumart und gleichzeitig an Bäumen und den Belangen des Natur- und Umweltschutzes generell geweckt und gefördert werden.