Viele kennen die alltägliche Situation morgens vor dem Schulgebäude: Zahlreiche Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto möglichst dicht ans Schultor. Nicht selten kommt es dabei zu Konflikten und gefährlichen Situationen. Hier möchte die St.-Bernhard-Schule nun Abhilfe schaffen und einen sogenannten „Walking Bus“ ins Leben rufen.
„Wir wollen die Gefahren durch die Elterntaxis vor den Schulen minimieren und die Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler im Straßenverkehr fördern“, nennt Petra Wiegmann, Schulleiterin der St.-Bernhard-Schule, zwei der vielen Ziele, die mit einem Walking Bus erreicht werden sollen. Um das Verkaufsaufkommen zu verringern, werden Personen gesucht, die die Kinder in einem Walking Bus – einem laufenden Bus – morgens zu Fuß zur Schule begleiten. Wie bei einem Linienbus gibt es verschiedene Haltestellen, die zu festgelegten Zeiten angelaufen werden. So kommen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam sicher zur Schule.
Route einen Kilometer lang
Die insgesamt einen Kilometer lange Route zur St.-Bernhard-Schule soll an der Straße Erlengrund Ecke Brinkstraße beginnen, durch die Brinkstraße und die Ermländer Straße Richtung Eschweg führen und über diesen dann die Schule erreichen. Die Querung der Wittekindstraße erfolgt an der Fußgängerampel. „Mit dieser Route können wir die Wohnadressen von vielen Schülerinnen und Schülern abdecken und somit auf eine möglichst hohe Nachfrage nach dem Walking Bus setzen“, erläutert Wallenhorsts Klimaschutzmanager Stefan Brune, der das Projekt von Seiten der Gemeindeverwaltung organisiert, warum die Wahl auf genau diese Route gefallen ist. „Zudem hat sie eine Länge von circa einem Kilometer. Mit dieser Länge haben wir bei den beiden Walking-Bus-Linien zur Katharinaschule in Wallenhorst sehr gute Erfahrungen gemacht.“
Für das Projekt suchen Wiegmann und Brune nun Ehrenamtliche, die einmal in der Woche an einem festgelegten Tag die Schülerinnen und Schüler zur Schule begleiten. „Jeder Bus muss von mindestens zwei Ehrenamtlichen begleitet werden“, macht Brune die Voraussetzung für den Start eines Walking Busses deutlich. „Deshalb suchen wir engagierte Helferinnen und Helfer, die bereits früh morgens gern an der frischen Luft sind und uns unterstützen möchten.“ Damit der Walking Bus an jedem Tag in der Woche starten kann, müssen also mindestens zehn Ehrenamtliche gefunden werden. Start des Walking Busses wird gegen 7:30 Uhr sein.
Konzentration der Kinder im Unterricht steigt
Neben dem Klimaschutzgedanken fördert ein Walking Bus auch die Sicherheit und die Gesundheit der Kinder. Die Konzentration der Kinder im Unterricht steigt, wenn sie sich zuvor an der frischen Luft bewegt haben. „Im Walking Bus können sich die Kinder bereits über das Erlebte vom gestrigen Tag austauschen“, erklärt Wiegmann. Der Schulweg mache deutlich mehr Spaß, wenn man ihn gemeinsam mit Freunden zurücklege und nicht allein von Mama oder Papa gebracht werde, auch wenn die Schule direkt auf dem Arbeitsweg liege.
Sobald der Walking Bus an den Start geht, wird er in Rulle deutlich sichtbar sein. „Wir haben von den Stadtwerken Osnabrück mehrere Haltestellenschilder erhalten, die wir entlang der Route aufstellen werden“, berichtet Brune. Ein „Zusteigen“ zum Walking Bus ist aber nicht nur an den Haltestellen, sondern entlang der gesamten Route möglich. Zudem erhalten alle ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer Warnwesten und – wenn gewünscht – auch Lotsenkellen, um die Sichtbarkeit zu erhöhen.
Anmeldung für Helferinnen und Helfer
Alle, die den Walking Bus unterstützen und die Kinder morgens zur Schule begleiten möchten, können sich ab sofort bei Stefan Brune unter Telefon 05407 888-740 oder per E-Mail melden.