Jetzt schlängelt sie sich wieder ganz ursprünglich durch die Landschaft: Die Renaturierung der Nette zwischen dem Unländer Damm und der Vehrter Landstraße ist abgeschlossen. Die Verantwortlichen der am Projekt beteiligten Institutionen trafen sich am Mittwoch (28. April) vor Ort, um die Ergebnisse zu besichtigen.
Mit dabei waren unter anderem Osnabrücks Oberbürgermeister Boris Pistorius, Landrat Manfred Hugo, der Generalsekretär der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU), Dr. Fritz Brickwedde, Wallenhorsts Bürgermeister Ulrich Belde, Horst Flotho, Geschäftsführer der Niedersächsisch-Westfälischen Anglervereinigung sowie Ulrich Schierhold vom zuständigen Unterhaltungsverband „Obere Hase“. Sie alle ebenso wie die beteiligten Mitarbeiter konnten von der Nettebrücke Unländer Damm aus höchst eindrucksvoll erkennen, wie sehr Gewässerrandstreifen und ein vielgestaltiges Bachbett das Landschaftsbild bereichern und das Lebensumfeld für die Lebewesen im Gewässer verbessern.
Horst Flotho, der das Projekt geleitet hatte und auch finanztechnisch abwickelte, erläuterte, dass in diesem Abschnitt das ehemals versteinte und absolut gradlinig verlaufende Ufer aufgenommen und flacher wieder hergestellt worden sei. In das Gewässer seien einige große Steine eingebracht worden, um unterschiedliche Strömungsgeschwindigkeiten zu erhalten. So löse man die Uniformität des Gewässers auf. Durch das erweiterte Gewässerprofil könne die Nette mehr Wasser aufnehmen, so dass die benachbarten landwirtschaftlichen Flächen seltener überschwemmt würden.
Der Wallenhorster Umweltbeauftragte Udo Stangier wies auf den augenfälligen Unterschied zwischen dem Vorher und dem Nachher hin, der von der Brücke des Unländer Dammes so eindeutig zu erkennen sei. Er glaube, dass das gute Beispiel sich von dieser Stelle aus schon bald bachaufwärts ausweiten werde. Der Unterhaltungsverband und die Gemeinde würden gerne mit den Anliegern zusammen arbeiten; die Ruller Flut – wie der Bereich auch genannt wird – habe auf jeden Fall eine Verbesserung verdient.
Insgesamt ist die Ruller Flut auf einer Länge von 450 Metern renaturiert worden. In das gesamte Projekt der Nette-Renaturierung, das auch drei Umfluten an den Wehren an der Nackten Mühle, bei Gut Nette und am Östringer Wehr in Osnabrück umfasst, investierten die beteiligten Institutionen 250.000 Euro. Die Gemeinde Wallenhorst finanzierte mit rund 46.000 Euro den beidseitig je zehn Meter breiten Gewässerrandstreifen auf ihrem Gebiet.
Bürgermeister Belde lobte die vorbildliche gemeinsame Arbeit an dem Projekt. Besonders dankte er Horst Flotho für die engagierte und kompetente Projektleitung sowie der DBU für die finanzielle großzügige Kofinanzierung.