Gespannt und begeistert verfolgten über 300 Kinder, Eltern und Großeltern am Sonntag (28. April) das Familienkonzert des Osnabrücker Symphonieorchesters in der Wittekindhalle. Auf Einladung der Gemeinde Wallenhorst präsentierten die Musikerinnen und Musiker dort unter Leitung von Dirigent Daniel Inbal Camille Saint-Saëns’ bekanntestes Werk, den „Karneval der Tiere“.
„Zusammen wollen wir heute Karneval feiern. Helau und Alaaf!“, begrüßte Theaterpädagogin Annette Schekahn, die das Konzert moderierte, die Kinder. „Wir feiern im April und zwar einen ganz besonderen Karneval – den Karneval der Tiere.“ Stück für Stück erklärte sie die jeweils den Tieren zugeordneten Instrumente und verriet, was sich der Komponist dabei gedacht hatte. Die Kinder folgten ihr begeistert in die illustre Gesellschaft dieser besonderen Karnevalsfeier. So identifizierten sie fachkundig, welche zwei besonderen Instrumente auf der Bühne standen, die üblicherweise nicht Teil des Symphonieorchesters sind: die beiden Flügel.
Hüpfen und Träumen
Diese erklangen unter anderem beim Auftritt der Esel. „Die Esel haben ihren Einsatz verpasst. Sie haben es wahnsinnig eilig“, erläuterte Schekahn. Wie sich das musikalisch anhört, erlebten die Gäste beim folgenden „Galopp über die Tasten“. Camille Saint-Saëns habe sich in seinem Werk auch den ein oder anderen Spaß erlaubt, so die Moderatorin. Er habe etwa den Can Can seines Kollegen Jacques Offenbach verarbeitet, diesen „schnellsten Tanz der Welt“ jedoch den langsamen Schildkröten zugeordnet. „Erkennt ihr die Melodie wieder?“ Saint-Saëns lasse auch eine grazile Elefantendame den leichten Tanz der Elfen tanzen. „Stellt euch das mal bildlich vor“, motivierte Schekahn die Kinder, die beim Auftritt des Kängurus auch mithüpfen durften, bevor sie sie beim Part der Fische zum Träumen einlud: „Macht mal die Augen zu, lasst die Musik auf euch wirken und hört das Aquarium.“
Erfolgreiches Auswärtsspiel
Für das Osnabrücker Symphonieorchester war es das erste Konzert dieser Art außerhalb des Theaters. Wallenhorsts Bürgermeister Otto Steinkamp freute sich daher sehr, dass das Ensemble raus aufs Land gehe und in der sicherlich ungewohnten Location einer Sporthalle seine Musik präsentiere. „Ich danke Ihnen, dass Sie den Mut haben, neue Wege zu gehen.“ Dieser Mut sollte belohnt werden. Das Publikum war begeistert und spendete entsprechend Applaus. Auch die Musikerinnen und Musiker seien zufrieden, berichtete Orchesterdirektor Alexander Wunderlich. Sie wären zunächst wegen des Veranstaltungsortes etwas skeptisch gewesen, hätten im Laufe der Probe aber die Akustik in der Halle für gut befunden.