Sven Pott hat es geschafft: Der 20-jährige Anlagenmechaniker erreichte beim Wettbewerb „Jugend schweißt“ im Bezirk Osnabrück-Emsland-Grafschaft Bentheim den ersten Platz – und das mit 100 von 100 möglichen Punkten. Damit qualifizierte sich der Mitarbeiter der Wallenhorster Purplan GmbH für die Teilnahme am Landeswettbewerb, der Anfang Juni in Hamburg stattfinden wird.
Der Wettbewerb werde seit gut 20 Jahren vom Deutschen Verband für Schweißen und verwandte Verfahren (DVS) im Zweijahresrhythmus veranstaltet, erläutert Purplan-Ausbilder Hubert Moorkamp. Die 16- bis 23-jährigen Teilnehmer müssten dabei einen theoretischen Teil aus 20 Fachkundefragen absolvieren sowie in der Praxis drei Werkstücke in verschiedenen Positionen schweißen – natürlich möglichst sauber und gleichmäßig. Dass ein Teilnehmer die Prüfung mit der maximal möglichen Punktzahl abgeschlossen hat, habe es bisher noch nicht gegeben.
Erfolgreich teilgenommen hat auch Nils Kampmeyer. Der 18-jährige Auszubildende belegte auf Anhieb den fünften Platz. „Gerade ein halbes Jahr in der Lehre und dann soweit gekommen – das ist schon in Ordnung“, lobt Moorkamp.
Entsprechend stolz ist er auf seine Schützlinge. Und das nicht ohne Grund. Denn das gute Abschneiden im Wettbewerb sei letztlich Ergebnis der guten Ausbildungsbedingungen bei Purplan. „Viele Firmen wollen ihre Leute gar nicht mehr zum Wettbewerb schicken oder zeigen kein Interesse an der Entwicklung ihres Nachwuchses. Und wenn, dann müssten die Auszubildenden dafür Urlaub nehmen oder Stunden abfeiern“, beschreibt der Ausbilder die Situation im Handwerk. Bei Purplan sei das Arbeitszeit und die jungen Leute würden in der hauseigenen Ausbildungswerkstatt vorbereitet. „Nils hat zwei Wochen dafür üben können“, sagt Moorkamp. Es diene ja schließlich nicht nur der Wettbewerbsteilnahme, sondern der Qualifizierung der eigenen Mitarbeiter und damit dem Unternehmen.
Die Ausbildungsbedingungen in vielen Betrieben kennt auch Kampmeyer aus der Berufsschule. Viele Kollegen seien immer wieder erstaunt, wie weit die Purplan-Azubis seien. „Es gibt da Leute, die kurz vor ihrer Prüfung noch nie einen Schweißbrenner in der Hand hatten.“ Für den Wettbewerb hätte er sich einen noch besseren Platz gewünscht, verrät er, „aber ich schweiße ja auch noch nicht so lange – vielleicht bin ich da auch etwas zu ehrgeizig.“ Zu seiner Ausbildung gekommen sei er über die Ausbildungsplatzbörse in der Wallenhorster Realschule. Dort habe er sich über verschiedene Möglichkeiten informiert und anschließend einige Praktika absolviert. „Bei Purplan hat es mir gut gefallen und dann habe ich auch gleich einen Ausbildungsvertrag bekommen“, so Kampmeyer, „obwohl mein Abschlusszeugnis nicht gerade das beste war.“
Seine Anerkennung für die Leistungen sprach Wallenhorsts Wirtschaftsförderer am Mittwoch (26. April) den Auszubildenden sowie dem Ausbilder aus und kam dabei nicht mit leeren Händen. „Wir wollten euch auch etwas Handwerkliches schenken“, erklärte Frank Jansing. Er überreichte den Nachwuchskräften je ein Exemplar des Reise- und Kochbuchs des Wallenhorster Küchenmeisters Detlev Rudolf – ein spannendes und lehrreiches Buch nicht nur über das Kochen.