Als überzeugende Bekräftigung einer lebendigen Partnerschaft präsentierten sich die Feierlichkeiten zum zehnjährigen Bestehen der Partnerschaft der Gemeinden Stawiguda (Polen) und Wallenhorst. Dazu war eine 30-köpfige Delegation aus Wallenhorst von Donnerstag bis Montag (13. bis 17. September) bei den polnischen Freunden zu Gast.
Feierlicher Festakt
Höhepunkt der Begegnung war ein eindrucksvoller Festakt, den die Gastgeber am Samstag (15. September) auf dem Hotelgelände in Lansk veranstalteten. Neben der Gruppe aus Wallenhorst, an deren Spitze Bürgermeister Ulrich Belde stand, hatten sie dazu Delegationen ihrer anderen Partnergemeinden aus ?? eingeladen. Auch aus Wallenhorsts zweiter Partnergemeinde Priverno (Italien) war eine kleine Gruppe um Bürgermeister Umberto Macci angereist.
Im Zentrum des Festaktes stand die Unterzeichnung einer Urkunde zur Bekräftigung der Partnerschaft, die Belde und sein polnischer Amtskollege Teodozy Jerzy Marcinkiewicz unterzeichneten. Darin versprachen sie im Namen ihrer Kommunen, „die am 22. Juni 2002 geschlossene Partnerschaft (…) fortsetzen, vertiefen und erweitern“ zu wollen.
Getreu dem schon 2002 formulierten Grundgedanken solle diese Partnerschaft „eine tragfähige Grundlage sein für die Verständigung zwischen den Völkern und ein dauerhaft friedliches Europa.“ „Wir haben die erste Epoche unserer Partnerschaft hinter uns, nun beginnt eine neue“, kommentierte Jan Mackiewicz, Ratsvorsitzender aus Stawiguda, die Urkundenunterzeichnung.
Dass diese Partnerschaft auf der Überzeugung und Begeisterung von Menschen beruht, wurde bei den Ehrungen von Personen deutlich, die sich um die gegenseitigen Beziehungen besonders verdient gemacht haben. Ihren Beitrag würdigten die Kommunen durch die Verleihung der erstmals vergebenen Partnerschaftsmedaille an Maria Dabrowska, Witold Lubowiecki, Marek Kotlinski, Maria Maszczak, Renata Rabe, Jerzy Raczyk, Malgorzata Wolszczak und Ewa Zaremba-Firlej. Auf deutscher Seite erhielten Mareak Wanik, Irmgard Vogelsang, Petra Tepe und Anke Rehling Urkunde und Medaille. In Abwesenheit wurden Ewa Zaremba-Firlej und Erich Ahmann geehrt.
Für Irmgard Vogelsang blieb die Ehrung durch die beiden Kommunen nicht die einzige Auszeichnung an diesem Tag. Als „Mutter der Partnerschaft“ erhielt sie auf Anregung des Landkreises Olsztyn, der an diesem Tag durch Landrat Miroslav Pampuch vertreten war, den Verdienstorden der Republik Polen. Diese hohe Auszeichnung vergibt das Land an Ausländerinnen und Ausländer sowie im Ausland lebende Polen, die sich um Polen besonders verdient gemacht haben. Überreicht wurde sie vom Woiwoden der Woiwodschaft Ermland-Masuren, Marian Podziewski.
Als Partnerschaftsbeauftragte des Landkreises Olsztyn erklärte Anna Wagner-Rybinska an Irmgard Vogelsang gerichtet: „Du hast dein Herz in Polen verloren, und davon profitieren wir alle.“ Gelobt wurden unter anderem Vogelsangs Einsatz für die Partnerschaft der Kreise Olsztyn und Osnabrück und deren Kommunen sowie ihr Engagement für die Grundschule in Rus, deren Patin sie ist.
Die Geehrte selbst zeigte sich gerührt und betonte: „In mir ist große Freude, dass das Verhältnis zwischen Polen und Deutschen heute so ist, wie es ist.“ Das gegenseitige Kennenlernen im Bewusstsein der gemeinsamen Geschichte habe die Weichen gestellt für einen vertrauensvollen Umgang. „Heute sind wir Freunde, die sicher sein können, dass sich nie wiederholen wird, was zwischen ihren Völkern stand“, unterstrich Irmgard Vogelsang.
Nach außen sichtbar wurde diese Freundschaft auch durch die ausgetauschten Gastgeschenke. Wallenhorsts Bürgermeister Belde überreichte einen symbolischen Scheck über 10.000 Zloty (rund 2.500 Euro) an die Vertreter der Partnergemeinde. Das Geld soll in die Ausstattung der Schulen in Stawiguda fließen.
Ausführlich würdigten die Vertreter der Kommunen die Bedeutung der nun seit zehn Jahren währenden Partnerschaft. Während Marcinkiewicz die Anfänge schilderte, beschrieb sein deutscher Kollege Belde als zentralen Bestandteil eine breite Basis. Diese habe man durch Einbeziehung unter anderem von Schulen und Vereinen erreicht und wolle sie weiter ausbauen.
Polnisches Programm
Eingerahmt war der Tag des Festaktes von einem abwechslungsreichen Programm, das die Gastgeber für die Tage davor und danach auf die Beine gestellt hatten. Dabei sahen die Besucher viel von der schönen Umgebung und hatten die Gelegenheit, persönliche Kontakte zu knüpfen oder an bestehende anzuknüpfen.
Natürlich stand auch eine Rundfahrt durch Stawiguda selbst auf dem Programm. Dabei steuerte die Gruppe unter anderem die modernen, neu errichteten Sportanlagen, das Rathaus und einige Unternehmen an.
Zuversichtliche Zukunftsaussichten
Was bleibt nun nach diesem gelungenen Wochenende als Fazit und zugleich als Perspektive für die kommenden Jahre?
Wallenhorsts Bürgermeister Ulrich Belde zeigte sich abschließend überzeugt, dass die „Begegnung, die aus Informationen und Gemeinschaftserlebnissen gleichermaßen bestand, die Menschen aus beiden Gemeinde einander wieder einmal näher gebracht und auch neue Beteiligte einbezogen hat.“ Hieraus ergäben sich bestimmt weitere Impulse für die künftige Zusammenarbeit, die aber auch von einer inzwischen entwickelten Routine im positiven Sinne profitiere.