Aggressionen sind ein natürliches menschliches Gefühl. Wichtig ist, dass man angemessen damit umgeht und sie nicht an Anderen auslässt. Den Kindern und Jugendlichen der Alexanderschule Wallenhorst steht dafür künftig ein Boxsack samt Ausrüstung zur Verfügung. Diesen übergaben am Freitag (3. September) Vertreter des Weißen Rings e.V., der größten deutschen Hilfsorganisation für Opfer von Kriminalität, an Schulleiter Thomas Behning. Mit dabei waren alle Klassensprecherinnen und -sprecher sowie die kompletten Jahrgänge 9 und 10.
Zuvor hatte sich die Schule beim Weißen Ring, der sich neben der Opferhilfe auch für die Prävention engagiert, um Unterstützung für ihre Präventionsarbeit beworben. „Zu unserem Angebot zählen die Konfliktlotsen-AG oder das von der Bürgerstiftung geförderte Sozialtraining“, nannte Behning Beispiele. Außerdem hätten die Schüler viele weitere Möglichkeiten, in AGs und Gruppen Verantwortung zu übernehmen und das Schulleben so positiv mitzugestalten.
Überzeugende Argumente für den Weißen Ring, die Gewaltprävention an der Alexanderschule zu unterstützen. Im Rahmen seiner bundesweiten Aktion „Kraft gegen Gewalt – Sportler setzen Zeichen“, die die sinnvolle Freizeitgestaltung junger Menschen fördert, und dank der Finanzierung durch einen anonymen Sponsoren stellte der Verein den Boxsack mit der nötigen Ausrüstung bereit. „Wir sind uns sicher, dass das hier an der richtigen Stelle ist und sinnvoll eingesetzt wird“, sagte Leitender Polizeidirektor Michael Maßmann.
Gemeinsam mit Ralf Bergander vom Polizeikommissariat Bramsche und Ewald Siepelmeyer, dem Leiter der Wallenhorster Polizeistation, übergab er die Spende im Namen des Weißen Ringes. Maßmann betonte, der Boxsack sei eine Möglichkeit, Frust und Aggressionen kontrolliert abzubauen, anstatt sie in unkontrollierte Gewalt gegen Andere umschlagen zu lassen.
Für die Gemeinde Wallenhorst als Schulträger bedankte sich Bürgermeister Ulrich Belde. Er verband diesen Dank zugleich mit einer Ermunterung an alle Schüler, im Alltag Zivilcourage zu zeigen und auch dadurch Gewalt zu verhindern.
Wie der Boxsack konkret genutzt werden kann, das demonstrierte nach der Übergabe Horst Klose mit einigen Aktiven der von ihm geleiteten Box-AG. Zwar schlugen diese besonders kraftvoll und technisch versiert auf den Boxsack ein, jedoch steht der künftig ebenso Nicht-Boxern zur Verfügung. Denn: Dem Boxsack tun Schläge nicht weh – anderen Menschen schon.