„Watt giff hett Niehes in Wallnhost?“ – diese Frage auf dem großformatigen Bild in Brunings Partyscheune am Gasthof „Zur Post“ beantwortete Bürgermeister Otto Steinkamp im Rahmen des Wallenhorster Bürgerforums am Mittwoch (1. Juli).
Den gut 40 Gästen, die trotz des sommerlichen Wetters zum Forum gekommen waren, stellte er dabei Stefan Sprenger vor. Dieser ist seit April als Klimaschutzmanager in der Gemeindeverwaltung tätig. Wallenhorst sei im Bereich Klimaschutz schon seit langer Zeit gut aufgestellt, erklärte Steinkamp. Mit dem Klimaschutzkonzept habe man die Basis für die Projekte geschaffen, die es nunmehr umzusetzen gelte. Einen Ausblick, wie das konkret ablaufen könne, gab Stefan Sprenger dann selbst. Das Klimaschutzkonzept beinhalte 41 Maßnahmen, erläuterte er. Fünf davon sollen noch in diesem Jahr angestoßen bzw. umgesetzt werden, unter anderem Klimaschutzprojekte in Schulen und Kindergärten, der Ausbau der Nahwärmeversorgung sowie das bereits laufende Projekt Flugthermografie. Des Weiteren solle ein Klimaleitbild entwickelt werden. „Wenn Sie Ideen oder Vorschläge haben, was in ein Klimaleitbild für die Gemeinde Wallenhorst hineingehört, wenden Sie sich gern an mich“, motivierte er die Gäste zum aktiven Mitgestalten.
Wie schon bei den Bürgerforen in Rulle und Hollage stellte Bürgermeister Otto Steinkamp seine Planungen zu altersgerechtem und barrierefreiem Wohnen vor. „Ein Anliegen, das mir sehr am Herzen liegt“, wie er betonte. Es sei bereits sehr viel Geld in Kindergärten, Schulen und Bildung investiert worden, man müsse aber auch die Senioren ins Auge fassen, insbesondere beim Thema altersgerechtes Wohnen, erklärte Steinkamp. In den Bau- und Siedlungsgebieten gelte es eine gesunde Mischung von Jung und Alt hinzubekommen. „Wir wollen das Thema offensiv angehen“, so der Bürgermeister. Er habe aus vielen Rückmeldungen bereits bestätigt bekommen, „dass wir hier den richtigen Akzent setzen“. Die Verwaltung werde den Prozess begleiten und unter anderem Informationsveranstaltungen für interessierte Senioren anbieten. Hierzu wolle man auch mögliche Investoren einladen, um die Akteure zusammenzuführen. Eine positive Resonanz dazu gaben auch die Gäste des Bürgerforums. Es sei ein sehr guter Weg, den man hier gehen wolle. Wichtig sei es dabei, dass die Gemeinde als neutraler Begleiter bereit stehe.
Auch viele der im Vorfeld seitens der Bürger eingereichten Fragen beschäftigten sich mit dem Thema Wohnen. Barrierefrei, zentral und bezahlbar waren dabei die Stichworte. Steinkamp stellte dazu in Aussicht, dass „demnächst“ mehr barrierefreier Wohnraum in Wallenhorst entstehen werde, auch in zentraler Lage. Was die Preisgestaltung angehe, könne die Gemeinde jedoch nicht regulierend eingreifen. Diese regle sich am freien Markt.
Angesprochen auf die mangels Kandidaten ausgefallene Neuwahl des Jugendparlaments und die allgemeine Politikverdrossenheit sagte Steinkamp: „Wir werden uns bemühen, für die Jugendlichen eine andere Form der Beteiligung zu finden.“ Ihm schwebe eine Zukunftswerkstatt vor, die unter Einbeziehung von Vereinen und Verbänden einmal jährlich stattfinden könne. Bezüglich der Politikverdrossenheit im Allgemeinen sei es wichtig, dass sich alle Bürgerinnen und Bürger in die Politik einbringen würden. „Ich würde mir wünschen, dass es allen politischen Gruppierungen bei der nächsten Kommunalwahl gelingt, bewährte Kräfte zu halten und neue zu gewinnen“, so Steinkamp.
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