Unter dem Titel „NEU.e HEIMAT“ präsentieren Künstlerinnen und Künstler der Wallenhorster Regenbogengruppe der katholischen Kirchengemeinde St. Alexander in Kooperation mit dem Haus Wallenhorst der Heilpädagogischen Hilfe Osnabrück (HHO) Exponate, welche Plätze und Gebäude der Region Wallenhorst zeigen. Die Bildvorlagen hierfür stammen aus dem Archiv für Heimatgeschichte der Gemeinde Wallenhorst.
Den musikalischen Einstieg in die Vernissage schaffte am Freitag (28. Oktober) die Werkstattband „TAKKATINA“ unter Leitung von Kurt Görner. Bürgermeister Otto Steinkamp eröffnete die Ausstellung mit einigen Grußworten: „Die heutige Eröffnung ist eine Ausstellung der ganz besonderen Art. Heute begrüße ich anstatt eines einzelnen Künstlers gleich eine ganze Künstlergruppe mit und ohne Assistenzbedarf.“
Die Regenbogengruppe ist ein ehrenamtliches Betreuungsangebot der St. Alexander Kirche in Wallenhorst, die seit dem Jahr 2001 besteht. Viele der inzwischen erwachsenden Menschen mit Behinderung leben im anliegenden Haus Wallenhorst der HHO oder haben bereits enge Kontakte zu den Bewohnern geknüpft. „Seit gut zwei Jahren besteht eine enge Verbindung mit dem HHO Wohnhaus. Die Idee einer gemeinsamen Aktion kam daher recht schnell“, berichtete Initiatorin Stefanie Wächter in ihrer Ansprache.
Ganz passend war somit auch der inhaltliche Schwerpunkt der Zusammenarbeit, der sich um das Thema „Heimat“ drehte. Die Gruppe nahm hierfür an zwei Workshop-Tagen im KunstContainer der HHO teil, um an der Thematik künstlerisch zu arbeiten. Entstanden sind dabei etliche Werke in den unterschiedlichsten Techniken, von Zeichnungen, über Collagen, bis zu klassischer Malerei, zumeist auf Papier oder Karton.
Der Begriff „Heimat“ wird derzeit weltweit neu diskutiert. Wem gehört eigentlich Heimat? Muss ich Heimat schützen? Mit diesen Fragestellungen leitete Christoph Peter Seidel, Leiter des KunstContainers der HHO, in die Ausstellung im Foyer des Wallenhorster Ratshauses ein. Im Zentrum dieser künstlerischen Auseinandersetzung steht die jeweilig individuelle Beziehung der Künstlerinnen und Künstler zum Begriff der Heimat. Einige Teilnehmer sind unmittelbar in Wallenhorst geboren, aufgewachsen und verbringen die meiste Zeit ihres Lebens vor Ort. Andere hingegen sind erst im Laufe ihres Lebens dorthin gezogen – einige von ihnen wohnen im Wohnheim der HHO – und mussten erst später Wallenhorst als ihre Heimat erkennen und anerkennen. Somit ergibt sich automatisch in den sehr verschiedenen Arbeiten ein Spannungsfeld aus Geborgenheit und Fremde und Wohlgefühl.
Die Ausstellung ist bis noch bis Montag (23. Januar) während der Öffnungszeiten der Gemeinde Wallenhorst zu sehen: montags, mittwochs und freitags von 8 bis 16 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 8 bis 17.30 Uhr.