Von Treue war viel die Rede, als der Dienstagstreff Hollage am Dienstag (10. April) sein 30-jähriges Bestehen beging. „Wir freuen uns über unsere vielen treuen Mitglieder und haben außerdem viele treue Freunde eingeladen“, begrüßte Angela Ballmann als Leiterin des Treffs die über 50 Gäste im Gasthaus Barlag.
Unter diesen war auch Pfarrer Dietmar Schöneich, der in seinem Grußwort in dieselbe Kerbe schlug: „Sich über so viele Jahre treu einmal pro Woche zu treffen, ist etwas zutiefst Christliches.“ Denn auch die ersten Christengemeinden hätten regelmäßige Treffen außerhalb der Gottesdienste gepflegt.
Der Pfarrer betonte, der Dienstagstreff in seiner Vertrautheit und Regelmäßigkeit sei etwas Einzigartiges aus Hollage. „Das ist wichtig für die ganze Gemeinde, zu deren Lebendigkeit der Dienstagstreff beiträgt, und für jeden Teilnehmer persönlich“, unterstrich Schöneich.
Bürgermeister Ulrich Belde wies in seinem Grußwort darauf hin, dass in Folge des demografischen Wandels die Menschen älter würden und dabei vergleichsweise gesund blieben. Dies ermögliche aktive Teilhabe an aktuellen Themen und am Leben in der Gemeinde Wallenhorst. „Stellen Sie ruhig auch Forderungen“, sagte Belde und empfahl zugleich den Seniorenbeirat als Ansprechpartner für alle Anliegen und Vorschläge.
Glückwünsche kamen auch vom ehemaligen Hollager Pfarrer Antonius Birkemeyer, in dessen Amtszeit der Dienstagstreff 1982 auf Initiative von Josef Pott gegründet worden war. Einmal monatlich sei er selbst als Referent dort Gast gewesen und habe immer gern von verschiedenen Reisen berichtet. „Rom, Lourdes, das Nordkap oder London: Sie sind bestimmt der am weitesten gereiste Seniorentreff“, hob Birkemeyer hervor.
Plattdeutsche Glückwünsche überbrachte Kornelia Böert, Beauftragte für Frauen, Familien und Senioren bei der Gemeinde Wallenhorst. Als Vorsitzende des Seniorenbeirats gratulierte Gertrud Harms und lobte die Mitglieder des Dienstagstreffs unter anderem als feste Größe unter den Teilnehmern des Seniorenfrühstücks.
Von Entstehung und Entwicklung des Dienstagstreffs berichtete dessen Initiator Josef Pott. Als damaliger Pfarrgemeinderatsvorsitzender hatte er seinerzeit die Gründung eines Seniorentreffs in Hollage angeregt. Die Kirchengemeinde St. Josef stellt auch bis heute die Räumlichkeiten zur Verfügung. Zur Gründungszeit noch in der heutigen Caritas-Sozialstation beheimatet, erfreute sich der Treff schon bald so großer Beliebtheit, dass er in den Gemeinschaftsraum des Alten- und Pflegeheims St. Raphael umziehen musste.
Heute sind an jedem Dienstag im Schnitt 30 Senioren dabei. Auch Menschen mit kleiner geistiger oder körperlicher Behinderung sind willkommen. Ihnen allen wird jeweils nach dem Kaffeetrinken ein Programm geboten. Ehrenamtlich organisiert wird das von Angela und Ferdinand Ballmann und ihrem Team – und das, mit Ausnahme der Weihnachtsfeiertage, an jedem Dienstag, das ganze Jahr über.
Langeweile kommt keine auf. Auf dem Programm stehen zum Beispiel Singen oder Basteln, Sitzgymnastik, Gedächtnistraining oder Vorträge. Für Abwechslung sorgen gelegentliche Ausflüge, dank der Unterstützung von Franz Böwer oft auch mit dem Bus.
Wichtiger Gast ist das Sparschwein, das allwöchentlich herumgereicht wird und in das jeder Besucher einen freiwilligen Beitrag gibt. Für Kaffee und Kuchen wird ein geringer Festpreis erhoben. Darüber hinaus ist der Dienstagstreff auf Zuschüsse und Spenden angewiesen. So galt Angela Ballmanns Dank Maria „Micki“ Strunk, deren Spenden viele Aktivitäten ermöglichten.
Dass der Dienstagstreff sich etabliert hat, verdankt er wesentlich den Gründungsleitern Hildegard und Gustav Vorgerd. Von ihnen übernahm das Ehepaar Ballmann im Jahr 2000 die Leitung und folgen dabei bis heute ihrem Motto: „Beim Dienstagstreff muss jeder Teilnehmer mindestens einmal gelacht haben.“ In Anerkennung dieser ehrenamtlichen Tätigkeit erhielten Beide 2007 den „Stein des Anstoßes“ der Gemeinde.
Während der vom Duo Tonkost musikalisch begleiteten Jubiläumsfeier übernahm Angela Ballmann noch eine angenehme Pflicht: Sieben Besucherinnen und Besucher ehrte sie für ihre langjährige Teilnahme. Seit 20 bis 30 Jahren sind die Geehrten dabei – treu verbunden eben.