Seit etwa zwei Jahren sind die Schulen und Kindergärten in Wallenhorst im Rahmen des Klimaschutzprojektes in Sachen Energiesparen aktiv. Ziel ist es, den Schülerrinnen und Schülern – aber auch allen beteiligten Lehrerinnen und Lehrern sowie Erzieherinnen und Erziehern – die Bedeutung des Klimawandels näher zu bringen und aufzuzeigen, wie jeder einzelne etwas zum Klimaschutz beitragen kann. Auf spielerische Weise soll dabei das Energiebewusstsein und das umweltverträgliche Handeln im Rahmen von verschiedenen Aktionen gefördert werden.
Auszeichnung für Engagement
Am Donnerstag (14. Juni) wurden die teilnehmenden Schulen und Kindergärten für ihr Engagement von Bürgermeister Otto Steinkamp und Klimaschutzmanager Stefan Sprenger ausgezeichnet. Die Bewertung orientierte sich dabei an der Intensität der pädagogischen Aktivitäten zum Thema Energiesparen und Klimaschutz. Für einen entsprechenden Einsatz erhielten die Einrichtungen eine Geldprämie, die die Schulen und Kindergärten beispielsweise für neue Materialien oder Exkursionen einsetzen können.
„Für die Einrichtung von Energie-AGs, für die Vorstellung des Projektes auf der Schul-Homepage oder für die Teilnahme an Klimaschutzaktionen, beispielsweise am Stadtradeln, bekommen die Schulen und Kindergärten Punkte. Diese werden am Ende eines Schuljahres addiert und die Einrichtung entsprechend ausgezeichnet“, erklärte Sprenger das System. „Es gibt eine Liste mit zahlreichen Maßnahmen, aus denen die Schulen und Kindergärten wählen können. So kann jede Einrichtung die für sie passenden Aktionen aussuchen“, ergänzte Anne-Marie Kruse vom e&u energiebüro aus Bielefeld, die das Projekt pädagogisch begleitet. So konnten in diesem Jahr an die Grundschulen drei Gold- und zwei Silber-Auszeichnungen verliehen werden. Bei den Kindergärten konnten sogar sechs mit einer Gold- und zwei mit einer Silber-Auszeichnung prämiert werden. Ähnlich wie beim Sport sind die Prämien entsprechend der Auszeichnungen gestaffelt. Neben den erzielten Punkten beeinflusst auch die Anzahl der Kinder der jeweiligen Einrichtung die entsprechende Prämienhöhe.
Mülldetektive in Rulle unterwegs
Einige Schulen und Kindergärten präsentierten im Rahmen der Prämierung ihre Projekte, die sie in den letzten Monaten im Bereich Klimaschutz initiiert hatten. So stellten Alexander Höveler vom St. Marien-Kindergarten und Inna Gajus vom St. Johannes-Kindergarten aus Rulle ihr Gemeinschaftsprojekt der Mülldetektive vor. Eine Flaschenpost sowie eine selbstgeschriebene Geschichte hatten die Kinder dazu motiviert, den Wald von zahlreichem Unrat zu befreien. „Wir möchten mit dieser Aktion den Kindern bewusst machen, ihren Müll nicht achtlos in die Natur zu werfen“, so Höveler.
Walking Bus zur Katharinaschule
Mit zahlreichen Kindern ihrer Energie-AG war Nadin Kohlbrecher von der Katharinaschule zur Prämierungsfeier in den Ratssaal gekommen. Die Energie-AG hatte im vergangenen Schuljahr eine schulweite Umfrage unter allen Schülerinnen und Schülern durchgeführt und dabei ermittelt, wie viele Kinder zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit dem Bus und somit klimafreundlich zur Schule kommen und wie viele Kinder von ihren Eltern mit dem Auto gebracht werden. „Den Anteil dieser ‚schwarzen Füße‘ möchten wir deutlich verringern und nach den Sommerferien deshalb einen Walking Bus ins Leben rufen“, erklärte Kohlbrecher. Die Schülerinnen und Schüler der Energie-AG erklärten auch gleich, wie so ein Walking Bus funktioniert und freuen sich über jeden, der sie dabei unterstützt.
2.100 grüne Meilen
Auch Martina Meier, Schulleiterin der St. Bernhard Schule in Rulle, wurde von zwei Schülerinnen begleitet. Maja und Lily übergaben Bürgermeister Steinkamp die „grünen Meilen“, die sie im Rahmen der weltweiten Kindermeilen-Kampagne in diesem Jahr bereits zum 13. Mal gesammelt hatten. Unter dem Motto „Kleine Klimaschützer unterwegs“ legten sie sieben Tage lang möglichst viele ihrer Wege klimaschonend zurück – zu Fuß, mit dem Fahrrad, dem Roller oder dem Bus. Jeder dieser Wege wurde mit einer symbolischen Meile dokumentiert. 2.100 Meilen kamen auf diese Weise zusammen – eine beachtliche Zahl. Entsprechend stolz überreichten die Kinder ihr Plakat.
Über 7.000 Euro als Prämie
Insgesamt wurde an die 13 Einrichtungen eine Prämiensumme von 7.075 Euro ausgeschüttet. „Ich bin wirklich sehr beeindruckt von diesem tollen Ergebnis sowie von der Bandbreite der Projekte, die Sie in den letzten Monaten in Ihren Schulen und Kindergärten durchgeführt haben“, lobte Bürgermeister Otto Steinkamp und motivierte alle Anwesenden, auch im kommenden Jahr so eifrig an dem Projekt weiterzuwirken.
Das Klimaschutzprojekt wird mit 65 Prozent der Kosten vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert und läuft noch bis August 2020.