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Mit Brief und Siegel

Integrationslotsen wechseln von der Theorie in die Praxis

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18 Personen ließen sich in den vergangenen fünf Monaten zu ehrenamtlichen Integrationslotsen ausbilden. Die entsprechenden Zertifikate erhielten sie am Montag (18. Januar) im Wallenhorster Rathaus. Durchgeführt wurde die 50 Stunden umfassende Qualifizierung durch die Volkshochschule Osnabrücker Land im Auftrag des Migrationszentrums des Landkreises Osnabrück.

„Wir brauchen Sie“, erklärte Bürgermeister Otto Steinkamp den Kursteilnehmerinnen und -teilnehmern angesichts der in Wallenhorst noch zusätzlich erwarteten 150 Flüchtlinge. „Es ist uns ganz wichtig, dass diese Menschen begleitet werden.“ Dies geschehe teils aus dem Rathaus heraus, wäre aber ohne ehrenamtliche Unterstützung nicht machbar. Daher dankte Steinkamp den neuen Integrationslotsen ausdrücklich dafür, dass sie den Kurs absolviert hätten und darüber hinaus bereit wären, die erlernte Theorie demnächst in die Praxis umzusetzen.

Auch Katja Bielefeld, Leiterin des Migrationszentrums, betonte nochmals, wie wichtig es sei, dass es Ehrenamtliche gäbe, die sich engagieren und ihre Zeit investieren würden. Sie sicherte ihnen auch künftig die Hilfe und Unterstützung seitens des Landkreises zu: „Wir stehen Ihnen für Fragen in der Praxis jederzeit gern zur Verfügung.“

Inhaltlich war die seitens des Niedersächsischen Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung geförderte Qualifikation facettenreich aufgebaut. So wurden den Teilnehmerinnen und Teilnehmern unter anderem Kenntnisse in den Themen „Wege der Integration“, „Formen der Zuwanderung“, „gesellschaftliche Förderung der Integration“, „Kommunikation, Kultur und Ehrenamt“, „Rahmenbedingungen im ehrenamtlichen Engagement“ sowie „gesetzliche Grundlagen“ vermittelt.

„Wir waren immer sehr angetan von der Vielfalt der Veranstaltung“, reflektierte Thorsten Heese im Namen der gesamten Gruppe. Eine Motivation zur Teilnahme sei für viele gewesen, die Flüchtlinge schnell in Arbeit bringen zu wollen. Sie hätten jedoch gemerkt, dass vorher noch andere Dinge anstehen würden. „Ein Ziel der Dozentinnen war es daher auch, uns in unserer Motivation zu bremsen. Es war ihnen wichtig, dass wir unsere Grenzen kennenlernen und diese respektieren.“ „Wir sind nachdenklicher und respektvoller geworden, aber auch mutiger in der Gruppe, mit der Gewissheit, dass man es gemeinsam schaffen kann“, ergänzte Uta Schrader. Wichtig sei den Teilnehmern das Thema soziale Integration gewesen – die Vermittlung ganz normaler Dinge, beispielsweise wie man überhaupt in Deutschland lebt und im Alltag hier zurechtkommt. „Wir haben großen Respekt davor, wie Sie die Dinge im Moment managen“, lobte sie Bürgermeister Steinkamp und das Team der Verwaltung. Schrader versprach: „Wir wollen Sie unterstützen und die sogenannte Willkommenskultur bei uns anfangen lassen.“