Seit Frühjahr 2009 warnt ein schwarzes Schild mit weißem Totenkopf vor dem WABE-Zentrum im Wallenhorster Ortsteil Lechtingen vor biologisch abbaubaren Minen. Unübersehbar steht es an der Straße Zum Gruthügel. Für eine gewisse Irritation bei den Autofahrern habe das gesorgt, bemerkt Regina Cordes: „Die Autofahrer sehen den Totenkopf, lesen ‚Minen’ und fahren automatisch langsamer.“ Im Gegensatz zu den Verkehrsteilnehmern weiß die Leiterin des Versuchsbetriebes WABE-Zentrum der Fachhochschule Osnabrück über die Bedeutung der Warnschilder Bescheid. Das Aufsehen erregende Schild mit dem Titel „Hazard Marking System“ stammt von dem belgischen Künstler Ives Maes und ist Teil des Kunstprojekts COLOSSAL Kunst Fakt Fiktion. Die Schilder des zum Jahresende auslaufenden Projekts sollen nun verkauft werden.
COLOSSAL Kunst Fakt Fiktion zeigt auf Initiative des Landschaftsverbandes Osnabrücker Land (LVO) anlässlich des Jubiläums "2000 Jahre Varusschlacht" an 14 Standorten in der VarusRegion und in Osnabrück Konzeptkunst von 20 internationalen Künstlerinnen und Künstlern. Der belgische Kurator Jan Hoet entwickelte die thematische Ausstellung. Am WABE-Zentrum stand neben dem Minenschild auch die Bronzeskulptur „3009 n. Chr.“ des chinesischen Künstlers Yue Minjun, die bereits im Oktober abgebaut wurde.
Die Warnschilder waren an nahezu allen Standorten des Projektes platziert und wurden Mitte November von zwei Mitarbeiterinnen des LVO abgebaut. Berit Varnhorn, die derzeit ein Freiwilliges Soziales Jahr in der Kultur beim LVO absolviert, versichert: „Obwohl die Schilder so lange draußen gestanden haben, sind sie bis auf eines völlig intakt.“ Nun werden die 60 mal 60 Zentimeter großen Schilder zum Preis von je 350 Euro zum Verkauf angeboten.
Regina Cordes hat die Gelegenheit genutzt und beschlossen: „Unser Schild am WABE-Zentrum bleibt stehen!“ Ihr sagt das Schild zu, weil es zum Nachdenken anregt. Gerade Schulkinder, die im WABE-Zentrum zu Gast seien, fragten oftmals nach der Bedeutung des Schildes, das so als guter Anlass zur Information über die weltweite Landminenproblematik diene.
Weitere Informationen zur Aktion gibt es unter Tel. (05403) 72455-0.
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