Seit Herbst 2018 arbeiten Experten an der Erstellung eines Radverkehrskonzeptes, mit dem die Gemeinde Wallenhorst für Fahrradfahrer attraktiver werden möchte. Derzeit befindet man sich auf der Zielgeraden: Noch in diesem Jahr soll das neue Konzept im Rat beschlossen werden. Nun fand der zweite öffentliche Workshop mit Bürgerinnen und Bürgern im Ratssaal statt. Rund 40 Interessierte diskutierten am Dienstag (22. Oktober) zu verschiedenen Maßnahmen, die im Vorfeld von dem Planungsbüro PGV-Alrutz aus Hannover in Zusammenarbeit mit einem Projektteam, bestehend aus Akteuren des ADFC, der Polizei, des Seniorenbeirats, der Schülervertretung sowie Verwaltungsmitarbeiter erarbeitet wurden.
„Mobilität ist ein sehr wichtiges Thema“, sagte Bürgermeister Steinkamp bei der Begrüßung. „Vor dem Hintergrund des Klimawandels muss auch der Verkehrssektor einen erheblichen Beitrag leisten, um die CO2-Emissionen zu senken. Hier möchten wir ansetzen und die Verkehrsteilnehmer dazu motivieren, öfter mit dem Fahrrad in der Gemeinde unterwegs zu sein.“ Wie er, so freute sich auch Klimaschutzmanager Stefan Sprenger über das rege Interesse von Seiten der Teilnehmer, die zum Großteil mit dem Fahrrad zum Workshop ins Rathaus gekommen sind.
Heike Prahlow und Jonas Göber von der PGV-Alrutz stellten zunächst das bisherige Vorgehen sowie das erarbeitete Radverkehrsnetz vor. Anschließend gaben sie einen Einblick in die mehr als 80 Maßnahmen, die in den letzten zwölf Monaten entwickelt wurden. Die Vielfalt dieser Maßnahmen ist sehr groß. So wurden neben bekannten Anliegen wie die Sanierung der Radwege an der Hansastraße oder der Osnabrücker Straße auch zahlreiche Service- und Kommunikationsmaßnahmen vorgestellt. Neben Radfahrkursen und Neubürgerinfos gehören hierzu auch Mängelmeldebögen oder Lufttankstellen sowie Utensilien für Reparaturen.
Letztgenannte Punkte sind in den vergangenen Wochen bereits in Wallenhorst umgesetzt worden. An vier Luftpumpenstation, verteilt im Gemeindegebiet, können Radfahrer nun kostenlos Luft auf ihre Reifen aufpumpen. Zudem kann an einer Servicestation am Kanal in Höhe des Mühlenbachdükers selbst Hand angelegt werden, zum Beispiel bei einem platten Reifen. Aufgestellt wurde auch ein sogenannter Schlauchomat, an dem Radfahrer neue Schläuche erwerben und mit Hilfe der Reparaturutensilien direkt einbauen können.
Nach der Vorstellung von Prahlow und Göber hieß es „aktiv werden“: Die vorgestellten Maßnahmen waren auch an zahlreichen Stellwänden im Ratssaal zu finden, an denen die Lösungsvorschläge dann diskutiert und kommentiert werden konnten. Zusätzlich konnten alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer die ausgestellten Maßnahmen bepunkten und somit eine Priorisierung vornehmen, welche Maßnahmen möglichst zeitnah angestoßen werden sollen.
Die Anregungen und Ideen, die an diesem Abend zahlreich unter den vorgestellten Maßnahmen notiert wurden, werden nun ausgewertet und fließen in die Bewertung mit ein. Welche der Maßnahmen es dann in das finale Konzept schaffen und mit welchen die Umsetzung gestartet wird, ist Thema im Sitzung des Ausschusses für Bauen, Planen, Straßen und Verkehr am Donnerstag (28. November).