Gute Samstagabendunterhaltung, wie man es von ihm als TV-Moderator kennt, bot Reinhold Beckmann musikalisch in der Wallenhorster Gymnastikhalle. Auf Einladung der Gemeinde Wallenhorst präsentierte er am Samstag (3. März) gemeinsam mit seiner Band sein „Freispiel“ mit Jazz, Bossa Nova, Folk, Country und weiteren Stilrichtungen – live, authentisch und mit persönlichen Anekdoten garniert.
„Hallo Hollage, Lechtingen und Rulle“ – ein Raunen ging durch die Reihen der Zuschauer als Beckmann erzählte, seine Mutter habe ihm nach Informationen des ehemaligen Wallenhorster Kaplans und Twistringer Pastors Friedhelm Fuest Tipps gegeben, worauf er bei einem Auftritt in Wallenhorst achten solle. Mit entsprechendem Lokalwissen ausgestattet plauderte er vertraut, locker und entspannt mit seinem Publikum über das Leben und verschiedene Lebenswege.
Auch musikalisch setzte er nach dem Motto „das große Schauspiel findet immer im wahren Leben statt“ die ganze Bandbreite der Themen um, die die Menschen im Alltag bewegen. So sang der Wahl-Hamburger über die Gesellschaft, die Liebe und seinen Hund.
Nach der Pause eröffnete Beckmann mit dem musikalischen Versprechen „Das Beste kommt noch“, stellte anschließend jedoch selbstkritisch fest: „Zum Schluss hörte es sich an wie auf dem Weg ins Altersheim“. Live ist eben live. Zuviel versprochen hatte er dennoch nicht. Denn in der zweiten Hälfte des Konzertes gab er mit Gitarrist Johannes Wennrich, Bassist Thomas Biller, Schlagzeuger Robin McMinn und Multiinstrumentalist Jan-Peter Klöpfel (Trompete, Flügelhorn und Keyboards) nochmal richtig Gas.
In „Wohin in dieser Welt“ thematisierte er die Flüchtlingswelle. Ein Thema, das keines mehr sei, obwohl das Problem noch da sei, erläuterte er. Deshalb habe er den Song nach dem Motto „jetzt erst recht“ auch mit auf sein neues Album „Freispiel“ genommen, das am Freitag erscheinen würde.
Mitreißend und humorvoll präsentierte er Stücke wie „Hypochonder“ über wehleidige Männer, „Celentano in Stereo“ als Reminiszenz an alte italienische Schlager, „Twistringen“ als eine persönliche Ode an seine Heimat sowie „Bremen“, in dem er seine wilden Zeiten nochmals aufleben lassen möchte.
Als Zugabe brachte Beckmann ein „Frühwerk“, wie er sagte – den Song über die Metzgerstochter („heute sagt man Fleischereifachverkäuferin“) „Charlotte“. Sein Publikum ließ er dabei mitsingen – getrennt nach Ortsteilen.