Chronische Schmerzen gelten als eigenes Krankheitsbild, das vom Aufstehen über das Anziehen, Waschen und Bücken bis hin zum Liegen den gesamten Alltag zur Tortur machen kann. Um Betroffene zu unterstützen, hat die Selbsthilfegruppe der Schmerzpatienten in Stadt und Landkreis Osnabrück „Mit Schmerzen leben“ eine neue Ausgabe des „Leid(t)fadens für Schmerzpatienten“ herausgegeben. Am Donnerstag (15. September) stellten Brigitte Teepe, Horst Althaus und Dieter Barlag das Werk im Wallenhorster Rathaus Kornelia Böert vor, die den Runden Tisch der Selbsthilfegruppen in Wallenhorst koordiniert.
Das von den Krankenkassen gesponserte Heft behandelt das Thema von allen Seiten. Den Ursachen chronischer Schmerzen geht es ebenso auf den Grund wie Behandlungsmethoden mit ihren Vor- und Nachteilen. Fachleute beantworten häufig auftretende Fragen, auch Betroffene kommen mit Erfahrungsberichten zu Wort. Seit über 20 Jahren macht die Selbsthilfegruppe „Mit Schmerzen leben“ in Stadt und Landkreis Osnabrück Öffentlichkeitsarbeit für die Belange von chronischen Schmerzpatienten.
Schmerzen umfassen immer Leib und Seele des Menschen. Die Ursachen von Schmerzen und ihre Intensität hängen meist von mehreren Faktoren ab. So spielen die Lebensumstände, das Alter, die seelische und körperliche Verfassung und das soziale Umfeld der Betroffenen in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Der neue „Leid(t)faden“ ist für alle Betroffenen mit chronischen Schmerzen in den Bereichen Bewegungsapparat sowie Nerven, Weichteile, Muskeln und Bänder eine Hilfe zur Bewältigung der sich daraus ergebenden Probleme. Die Broschüre soll eine Hilfe zum besseren Verstehen der Abläufe sowie eine Unterstützung im Umgang mit Ärzten, dem Pflegepersonal und dem Krankenhaus sein. Hier wird erlebtes Wissen aus eigener Betroffenheit weitergegeben. Dadurch ergänzt und bereichert die Gruppe das Expertenwissen des medizinischen Systems im Sinne einer ganzheitlichen Gesundheitsinformation.
„Die tragenden Säulen der Selbsthilfegruppe sind Informationen über Erkrankungen der Einzelnen und das Angenommensein von Menschen mit ähnlichen Problemen. Das hat eine positive Wirkung auf die eigene Wahrnehmung der Gefühle und damit auch auf die Verarbeitung und Empfindung der Schmerzen“, sagt Brigitte Teepe, Vorsitzende der Selbsthilfegruppe „Mit Schmerzen leben“. „Als Betroffene kennen wir den Leidensweg von Arzt zu Arzt und der stillen Hoffnung auf eine Therapie, die endlich die gewünschte Besserung bringt“, ergänzt Horst Althaus, zweiter Vorsitzender.
Als Koordinatorin des Runden Tisches „Selbsthilfe aktiv in Wallenhorst“ wertet Kornelia Böert die Broschüre und die Arbeit der Selbsthilfegruppe als wertvollen Beitrag zu mehr Lebensqualität für Betroffene und bedankt sich bei den Vorsitzenden für ihr ehrenamtliches Engagement in dieser Sache.