Wenn Kunst von jemandem vermittelt wird, der selbst Kunst schafft, wird sie besonders anschaulich erfahrbar. Diese Erfahrung machte am Dienstag (8. Februar) der Wahlpflichtkurs Kunst der neunten Klassen der Alexanderschule Wallenhorst. Mit Lehrerin Patricia Schlaack waren die Mädchen und Jungen zu Gast im Wallenhorster Rathaus. Dort stand ihnen der Bramscher Künstler Siegfried Kornacki, dessen Ausstellung „City and human society“ zu diesem Zeitpunkt im Rathaus zu sehen war, als Gesprächspartner zur Verfügung.
Mit einem Film über Wassily Kandinsky startete der Austausch. Kornacki nutzte das Beispiel von Leben und Werk dieses Malers, der ihn selbst stark beeinflusst hat, um grundlegende Gedankenanregungen zur Kunst zu geben. So seien „Bilder keine Welt für sich, die ohne Betrachter existiert.“
Erst der Betrachter verwandele sie ein Bild in ein Subjekt, „das sich mit seinen Schwächen und Stärken auseinander setzt, sich der eigenen Lebenswirklichkeit stellt.“ Dabei sei echtes, aufmerksames Sehen eine Fähigkeit, die man erlernen müsse. Genau zu dieser Aufmerksamkeit müsse Kunst einladen. „Kunst wäscht den Staub des Alltags von der Seele“, sagte Kornacki.
Die Schüler waren an diesen Ausführungen, die Siegfried Kornacki verständlich und abwechslungsreich vortrug, sehr interessiert. Zugleich nutzten sie gern die Gelegenheit zur Diskussion, insbesondere unmittelbar zu zwei von Kornackis im Rathausfoyer ausgestellten Bildern.
Der Künstler erklärte hier auch grundlegendes Wissen aus dem Kulturleben, beispielsweise, was eine Vernissage ist. Ebenso betonte er, dass jeder Betrachter Kunstwerke frei interpretieren könne. Wenn jemand ein Kunstwerk unschön oder nichtssagend finde, dann sei das in Ordnung.
Ebenso wie ihre Schülerinnen und Schüler zog anschließend auch Patricia Schlaack eine positive Bilanz der Möglichkeit, sich durch Dialog mit einem Künstler der Kunst einmal ganz direkt zu nähern. In diesem Sinne will Margret Terglane, die bei der Gemeinde Wallenhorst für Kultur zuständig ist, künftig die Zusammenarbeit mit den örtlichen Schulen intensivieren.