Im Rahmen des Integrierten Klimaschutzkonzepts lud die Gemeinde Wallenhorst die lokalen Wirtschaftsbetriebe am Dienstag (28. Januar) zum Energie-Gespräch ins Rathaus ein. Dass Klimaschutz und Energie auch in der Wirtschaft aktuelle Themen sind, zeigte sich an der Teilnehmerzahl: 20 Vertreter lokaler Unternehmen, des Landkreises Osnabrück, der Wirtschaftsförderung, der Politik und der Gemeindeverwaltung folgten der Einladung und diskutierten, wie der Wirtschaftssektor als einflussreicher CO2-Verursacher aktiv am Klimaschutz beteiligt werden kann. Darüber hinaus galt es festzustellen, ob und inwieweit die Gemeinde Wallenhorst ihr strukturelles Angebot im Hinblick auf die Unterstützung lokaler Betriebe beim Klimaschutz verbessern kann.
Dass es für den Klimaschutz in jedem Betrieb Ansatzpunkte gibt und zahlreiche Energiespar- und Effizienzpotenziale schlummern, zeigte Andreas Hübner vom Ingenieurbüro Gertec auf. Wie diese Potenziale identifiziert werden können und vor welchen Herausforderungen insbesondere kleine Unternehmen bei der Beschäftigung mit der Energiefrage stehen, wurde in der zweigeteilten Veranstaltung erarbeitet und mögliche Lösungen für Wallenhorst diskutiert. Bei der Identifizierung der Potenziale steht Mario Kölling vom Rationalisierungs- und Innovationszentrum der deutschen Wirtschaft (RKW) den Betrieben beratend zur Seite. In Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung im Landkreis Osnabrück (WIGOS) bietet das RKW kostenlose Energieeffizienz-Impulsgespräche im Rahmen individueller Betriebsrundgänge an und gibt darüber hinaus Tipps zur optimalen Ausschöpfung des breiten Fördermittelangebotes von Bund und Land. Die WIGOS steht als regionaler Ansprechpartner für alle Fragen rund um Innovation und Technologietransfer und natürlich auch Energie bereit.
Einige Teilnehmer des Energie-Gesprächs konnten bereits über eigene positive Erfahrungen zum Thema Fördermittel berichten. So erhielt das Hollager Ziegelwerk beispielsweise mehrere tausend Euro Unterstützung durch das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle in Form eines Investitionskostenzuschusses zum Einsatz hocheffizienter Querschnittstechnologien im Mittelstand für die Installation eines neuen Kompressors und einer übergeordneten Steuerung zur Steigerung der Effizienz.
Wieso trotz des guten regionalen Angebots die Fördermöglichkeiten wenig genutzt werden, wurde unter der Überschrift „Hemmnisse“ mit allen Teilnehmern diskutiert. Als wichtige Gründe, warum Unternehmen sich wenig intensiv mit Energiefragen beschäftigen, wurden Zeitmangel, Geldmangel, unklare Kosten-Nutzen-Relation und auch mangelndes Problembewusstsein genannt. Um die schlummernden Energiesparpotenziale zu heben, überlegten die Teilnehmer, ob unter anderem eine Energieberatung für kleine mittelständische Unternehmen im Rathaus, die konkrete Unterstützung einzelner Projekte oder ein gemeinsamer Einkauf, beispielsweise von LED-Beleuchtung, ein zielführendes Angebot sein könne und welche Hilfestellung die Gemeinde Wallenhorst dabei geben könnte.
Das Ingenieurbüro Gertec wird nun gemeinsam mit der Gemeinde Wallenhorst aus den vielen Ideen Maßnahmen herausarbeiten, die dann im Rahmen des Klimaschutzkonzepts umgesetzt werden.
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