Aus neuen Perspektiven betrachteten der Deutsche Städte- und Gemeindebund und die Gemeinde Wallenhorst das Thema „Klimaschutz“ am Montag (23. Februar) in der „Innovators Lounge“ im Wallenhorster Ratssaal. Genauer gesagt aus der Vogelperspektive.
Rund 30 Kommunal- und Wirtschaftsvertreter folgten der Einladung des „Innovators Club“ nach Wallenhorst. Sie diskutierten kommunale Handlungsmöglichkeiten sowie das in Wallenhorst anstehende Projekt „Thermografiebefliegung“ und erörterten dazu neue Lösungsansätze. Dass die Gemeinde Wallenhorst in Sachen Klimaschutz im Landkreis Osnabrück vorne mitspiele, machte Fachbereichsleiterin Claudia Broxtermann anhand zahlreicher kommunaler Klimaschutzaktivitäten deutlich. Verpachtung von Photovoltaikflächen auf kommunalen Gebäuden, Förderung des hydraulischen Abgleichs, Energieberatungen oder der Ausbau eines Nahwärmenetzes seien nur einige der bereits etablierten Klimaschutzprojekte in Wallenhorst. Aus dem jüngst verabschiedeten Klimaschutzkonzept sollten nun weitere Maßnahmen zum Wohle des Klimas umgesetzt werden, kündigte sie an. Die anstehende Thermografiebefliegung, über deren Ablauf RWE-Projektleiterin Dr. Britta Lasshof detailliert informierte, wird eine davon sein. Über seine Erfahrungen mit diesem Projekt berichtete Dr. Frank Knospe von der Stadt Essen. Gut 35.000 Immobilieneigentümer hätten ihr individuelles Wärmebild angefordert. Das entspräche circa 26 Prozent aller Grundbesitzer in Essen. Auch die Nachfrage nach anschließenden Beratungsgesprächen sei enorm gewesen, so Knospe. Die Aktion habe unterm Strich ein sehr positives Ergebnis für die Stadt eingebracht.
In der abschließenden Podiumsdiskussion unter Beteiligung des Landkreises und der Stadt Osnabrück stellte Moderator Alexander Handschuh (Deutscher Städte- und Gemeindebund) mal mehr, mal weniger provokante Fragen an die Fachleute aus Kommunen und Wirtschaft. Uneinig waren sich diese bei der Frage, ob man für die CO2-Ziele bei den Klimaschutzaktivitäten weiterhin auf Freiwilligkeit oder lieber auf ordnungsrechtliche Maßnahmen setzen solle. Auch wenn sie auf dem Chefsessel des Bundesumweltministeriums Platz nehmen dürften, würden die Fachleute auf unterschiedliche Pferde zur Unterstützung des kommunalen Klimaschutzes setzen. Bürgermeister Otto Steinkamp hätte hier mit Blick auf die in Wallenhorst für drei Jahre eingerichtete Stelle eines Klimaschutzmanagers ganz konkrete Vorstellungen: eine dauerhafte Förderung einer Stelle für Klimaschutzmanagement in allen Kommunen.
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