Landkreis und Stadt Osnabrück sind jetzt Modellstandort im landesweiten Projekt „Gleichstellung sichtbar machen – CEDAW in Niedersachen“. CEDAW ist das „Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau“ – die UN-Frauenrechtskonvention. Zur Bekanntmachung und Umsetzung dieses Abkommens bis auf kommunaler Ebene besteht noch enormer Handlungsbedarf. An drei Modellstandorten in Niedersachsen (Aurich, Göttingen und Osnabrück) soll daher nun mit Unterstützung lokaler Akteurinnen und Akteure – insbesondere der kommunalen Gleichstellungsbeauftragten – die Vernetzung und Sichtbarmachung von Gleichstellung verstärkt werden.
Am Montag (11. Juni) wurde in Osnabrück mit einer Auftaktveranstaltung ein wichtiges Thema vor Ort und für ganz Niedersachsen stärker in den Blick genommen. Es geht um „Häusliche Gewalt“, also um körperliche, sexuelle, psychische und wirtschaftliche Gewalt oder Gewalttaten zwischen Menschen, die in einem Haushalt zusammenleben.
Wie kann eine Eskalation häuslicher Gewalt verhindert werden? In Osnabrück habe sich ein Netzwerk gegründet, das sogenannte Hochrisikofälle berät und nach Lösungen sucht, denn die Zahl der Fälle häuslicher Gewalt übersteige weit die der Einbrüche, berichtete die Kriminalhauptkommissarin Monika Holtkamp. Ein breites Netzwerk mit 17 Institutionen von Polizei über Staatsanwaltschaft, Frauenberatung, Gleichstellungsbeauftragte und Jugendamt bis zur Täterarbeit treffe sich regelmäßig, um Hochrisikofälle in Stadt und Landkreis Osnabrück zu bearbeiten. Das Hochrisikomanagement habe sich bewährt und zeige erste Erfolge.
Was können wir aber auch hier vor Ort bei häuslicher Gewalt tun? „Nicht wegsehen, weghören oder gar ignorieren. Rufen Sie die Polizei, die dann alles Notwendige regeln kann“, rät Wallenhorsts Gleichstellungsbeauftragte Kornelia Böert. „Die Frauen, die von Gewalt betroffen sind, brauchen unsere Unterstützung.“
Es gelte auch heute, auf Diskriminierungen aufmerksam zu machen. Hier sei der Anti-Gewalt-Tag im November auch ein Aufruf, die UN-Frauenrechtskonventionen ernst zu nehmen, so Böert. „Bitte merken Sie sich den 21. November schon vor. Mit einem ökumenischen Gottesdienst, dem Hissen der Fahne von terres des femmes und einem Austausch im Ratssaal werden wir den Tag begehen.“