„Unabhängig davon, wie man diese oder jene Entwicklung der vergangenen vier Jahrzehnte bewertet, steht fest: Wallenhorst war und ist eine lebendige Gemeinde“ – diese Worte stellte Josef Torbecke vom ehrenamtlichen Archiv für Heimatgeschichte der Gemeinde Wallenhorst an den Beginn einer Ausstellung, die die Archivgruppe zum 40-jährigen Bestehen der Gemeinde erarbeitet hat. Sie wurde am Freitag (26. Oktober) im Foyer des Rathauses eröffnet.
Ganz im Sinne von Torbeckes Worten haben die neun Freizeit-Archivare der Ausstellung den Titel „40 Jahre lebendige Gemeinde Wallenhorst“ gegeben. Um genau diese Lebendigkeit deutlich zu machen, haben sie 17 Collagen mit Fotos und Presseartikeln zu Themenschwerpunkten erstellt, die die Geschichte der 1972 gebildeten Gemeinde prägten.
Für die rund 80 Gäste der Ausstellungseröffnung gab es darauf viel neu- oder wiederzuentdecken. Baugebiete von damals und von heute waren ebenso dargestellt wie die Entwicklung der Kindergärten, große Veranstaltungen und die zunehmende Verkehrsregelung durch Kreisverkehrsplätze.
Auch, dass die damalige Zusammenfassung der früheren Gemeinden Hollage, Lechtingen, Rulle und Wallenhorst zu einer Gemeinde Wallenhorst bei weitem nicht unumstritten war, spiegelt die Ausstellung wider. „Umso wichtiger war es, dass es in den folgenden Jahren und Jahrzehnten in allen Ortsteilen Menschen gab, die sich für das Zusammenwachsen der Gemeinde Wallenhorst einsetzten, die die Identifikation mit den Ortsteilen nicht verleugneten, zugleich aber an einem gemeinsamen Selbstbewusstsein aktiv arbeiten“, betonte dazu Bürgermeister Ulrich Belde in seiner Begrüßungsansprache.
Die Ausstellung verdeutliche, in welchen Bereichen dies geschehen sei. Dabei sei Geschichte im wahrsten Sinne des Wortes entstanden, nämlich Geschichtetes im Sinne von aufeinander geschichteten Erfahrungen und Entwicklungen. Auf die daraus entstandene Gemeinde dürfe man trotz aller gelegentlichen Schwierigkeiten stolz sein und ihr Jubiläum feiern.
Ausdrücklich dankte Belde den Mitgliedern der Archivgruppe. Clemens Gohmann, Gerd Heinze, Franz Hörnschemeyer, zweimal Heinz Hörnschemeyer, Anton Langemeyer, Heinrich Nardmann, Günter Recker und Josef Torbecke investierten wöchentlich ehrenamtlich mehrere Stunden, um Material aus früheren Zeiten zu suchen, zusammenzutragen, zu ordnen und zu erhalten. „Dank Ihnen hat unsere Gemeinde ein geschichtliches Gedächtnis“, lobte der Bürgermeister.
Was hinter diesem Gedächtnis steht, erläuterte Josef Torbecke: „Seit der Gründung unserer Gruppe 2004 bis zum Jahr 2011 sind wir an circa 375 Tagen zusammen gekommen, haben rund 7651 Stunden im Archiv gearbeitet und sind für An- und Rückfahrt etwa 6050 Kilometer gefahren, Sondereinsätze nicht mitgerechnet.“ In den 17 Tafeln der Ausstellung steckten je über 30 Stunden Arbeit.
Diese Arbeit leisteten die „Archivare aus Überzeugung“ gern und mit viel Freude. Umso mehr wünschten sie sich weitere Mitstreiter, um auch künftig „die Vergangenheit in der Gegenwart für die Zukunft sichtbar zu machen.“
Wer mitmachen oder sich im Archiv informieren will, ist an jedem Montag von 9 bis 12 Uhr im Heimatarchiv im Dachgeschoss der Erich-Kästner-Schule willkommen. Kontakt gibt es außerdem unter Tel. (05407) 3481442 sowie per E-Mail.
Die Ausstellung „40 Jahre lebendige Gemeinde Wallenhorst“ ist im Foyer des Rathauses bis Freitag (26. November) zu den Öffnungszeiten zu sehen: montags, mittwochs und freitags von 8 bis 16 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 8 bis 17.30 Uhr.