Schöne Prinzessinnen mit funkelndem Schmuck, ein strahlender Herrscher voller Macht, eine Traumhochzeit, farbenprächtige, exotische Kulissen, Liebe und Leid und: Das Musical „Lotusblütenregen“ hatte alles, was eine mitreißende Geschichte braucht. Entsprechend begeistert waren die Besucherinnen und Besucher, die das Stück in diesen Tagen in der St. Bernhard-Schule Rulle erlebten.
Traditionsgemäß hatten die vierten Klassen zu ihrem Abschied von der Schule ein Musical einstudiert. Auf Grundlage der Texte und Choreografie von Petra Lanwert-Landscheidt sowie der Musik von Professor Michael Schmoll verwandelten die Nachwuchs-Darsteller ihre Schulaula in das ferne Indien mit all seinen Facetten und Widersprüchen.
Da ist der glitzernde Palast des Maharadschas (Cedric Carl / Jan Riepe), der seine Maharani (Vanessa Sander / Tessa Goedecke) und deren Hofdamen mit Schmuck behängt. Da ist der Marktplatz, auf dem das Leben spielt und von dem aus sich die Liebesgeschichte zwischen Pavarti (Pia Schmoll / Josefine Lehan) und dem Gott Shiva (Till Hanfeld / Finn Schorn) entwickelt. Und da ist das heutige Indien, in dem die ehemalige Hofdame Sita (Nina Hunger / Franziska Sauer) nicht weiß, woher sie die Medikamente für ihr krankes Enkelkind beschaffen soll.
Erzählen aber kann Sita. Und so erzählt sie ihren Enkeln von ihrem Leben am Palast und von dem Elend, das damals über das ganze Land kam. Schuld daran war Shiva. Er bestrafte seinen Sohn Ganesha (Daniel Riedel / Joel Rehme) für dessen Ungehorsam, indem er ihn durch einen unbedachten Fluch in einen Elefantenmenschen verwandelte.
Dafür rächt sich Shivas große Liebe Pavarti ihrerseits mit einem Fluch, der ganz Indien mit ins Unglück reißt. Nicht einmal der Maharadscha mit all seiner Macht, seinem Gold und seinen Edelsteinen kann diesen Bann brechen. So ist der Gott Vishnu die letzte Hoffnung des einst so blühenden Landes.
Diese Geschichte setzten die Kinder in detailreich gestalteten Kulissen um, sangen, schauspielerten und tanzten mit einer Begeisterung, die sich auf das Publikum übertrug. Komplettiert wurde die Aufführung durch die aufwändigen Kostüme und die stimmige Ausstattung – für Beides hatten engagierte Eltern und Lehrerinnen gesorgt. Den Gesang verstärkte der Chor unter Leitung von Ina Arnold.
Dank des spürbaren Engagements aller Beteiligten geriet die Musicalaufführung einmal mehr zu einem Erlebnis von der und für die ganze Schule. Und so konnten zum Schluss Ensemble und Chor tatsächlich aus vollem Herzen singen: „Nie wieder Hunger, nie wieder Flut, Vishnu hab Dank, nun wird alles gut.“