Fast jeder hat schon mal einen in der Hand gehabt. Trotzdem weiß kaum jemand etwas über die geschichtliche Entwicklung von Spaten. Zu Unrecht, findet Prof. Dr. Klaus Mueller von der agrarwissenschaftlichen Fakultät der Hochschule Osnabrück. Deshalb hat er eine Ausstellung rund um das älteste Bodenbearbeitungsgerät erstellt, die bis zum 9. September an der Windmühle Lechtingen zu sehen ist. Zu den ersten Besuchern zählte am Dienstag (22. Mai) Wallenhorsts Bürgermeister Ulrich Belde.
Gemeinsam mit Franz-Josef Albers und Ansgar Vennemann vom Verein Windmühle Lechtingen e.V. nahm er die rund 50 Exponate in Augenschein. Mueller erläuterte ihre Aufteilung in die Kategorien Frühzeit und Altertum, Mittelalter und frühe Neuzeit, Moderne, Sonderformen und Moorspaten. Die auch regional unterschiedliche Form der Spaten verweise auf die unterschiedlichen Böden und Verwendungszwecke. „Je steiniger der Boden, desto spitzer der Spaten“, nennt Mueller ein Beispiel.
Ergänzend sind in der Ausstellung Kuriositäten zu bewundern, zum Beispiel ein Whiskeyspaten oder Muellers Favorit, der von einer Schweizer Firma produzierte Pedalspaten. Ebenfalls ausgestellt ist der Dreifachpflanzspaten, dessen genauen Zweck Mueller nicht ermitteln konnte.
Woher kommt seine Faszination für das nur scheinbar alltägliche Arbeitsgerät? „Von meiner Grundausbildung her bin ich Bodenkundler“, schildert der Lechtinger, „deshalb habe ich immer viel mit Spaten gearbeitet. Irgendwann ist mir dann aufgefallen, dass es sehr unterschiedliche Spaten und zugleich kaum Material darüber gibt.“ So habe er vor rund 20 Jahren selbst angefangen, Informationen zusammenzutragen.
Die daraus entstandene Ausstellung, betonte Bürgermeister Belde, runde das Informationsangebot an der Windmühle Lechtingen sinnvoll ab. Es sei positiv, dass diese sich so auch zu einem Begegnungszentrum entwickele.
Wer die Ausstellung besuchen möchte, kann dies entweder zu den Öffnungszeiten der Windmühle Lechtingen an jedem ersten Sonntag im Monat ab 15 Uhr sowie zu den Öffnungszeiten des Mühlenladens samstags von 10 bis 12 Uhr tun. Außerdem können Interessierte unter Tel. (0151) 46119893 montags bis donnerstags von 8 bis 16 Uhr Führungen vereinbaren.