Frischer Wind im Unterricht begeistert Schülerinnen und Schüler bekanntermaßen für den Lernstoff. Frische Luft ebenfalls. Diese gibt es an der Realschule Wallenhorst nun im Grünen Klassenzimmer, welches von den Jugendlichen in Kooperation mit lokalen Unternehmen selbst gestaltet und errichtet wurde.
Die Beteiligten nahmen das Ergebnis gemeinsam mit Rüdiger Mittmann, Fachbereichsleiter Bürgerservice und Soziales der Gemeinde Wallenhorst, am Donnerstag (6. Juni) in Augenschein. In diesem Rahmen berichtete Rektor Stefan Schmidt von den bisher gemachten Erfahrungen mit dem Projekt: „Unterricht im Freien ist eine besondere Erfahrung. Eine Vielzahl von Sinneseindrücken können den Unterricht bereichern, die Konzentration fördern, das Lernklima stärken und zu einem besonderen Lernerlebnis werden. Sich beim Lernen und Denken zu bewegen, steigert wissenschaftlich nachgewiesen den Lernerfolg.“ Zusätzlich würden die Schülerinnen und Schüler durch die Auswahl der Pflanzen, dem Bepflanzen selbst und die Pflege der Anlage erfahren, dass der Erhalt durchaus mit praktischer Arbeit verbunden sei. Die Theorie in der Praxis anzuwenden und zu entdecken, fördere zudem die Neugier und den Entdeckergeist. „Das Grüne Klassenzimmer bietet eine hervorragende Möglichkeit, dies zu initiieren und in den Austausch zu kommen.“
Tolle Zusammenarbeit aller Beteiligten
Entstanden ist die Freiluftklasse in Zusammenarbeit der Realschule Wallenhorst und der Gemeinde Wallenhorst mit dem Landschaftsarchitekturbüro Müller Dams aus Osnabrück, Köster Garten- und Landschaftsbau aus Ostercappeln und Hörnschemeyer Dächer aus Wallenhorst sowie in Begleitung der Ursachenstiftung Osnabrück. Neben den Schülerinnen und Schülern, die viel Spaß beim Bauen von Tischen und Bänken sowie beim Herrichten der Fläche vor Ort hatten, zeigten sich auch die beteiligten Firmen mehr als zufrieden. „Unser Baustellenleiter war begeistert von der Motivation und dem Geschick der Schüler“, erklärte Marian Köster. „Es war ein sehr interessantes Projekt mit einer tollen Zusammenarbeit aller Beteiligten.“
„Die Zusammenarbeit funktionierte von Beginn an sehr gut“, bestätigte auch Timo Mörchen vom Landschaftsarchitekturbüro Müller Dams: „Der spannende Alltag aus Sicht eines Planers ist es, immer wieder die für jedes Projekt unterschiedlichsten örtlichen Gegebenheiten zu analysieren und die Wünsche und Vorstellungen aller Beteiligten in einem Planungskonzept zu vereinen. Im Hinblick auf das Grüne Klassenzimmer war es das Ziel des Planungskonzepts, einen attraktiven und funktionalen Ort für die Schüler und Lehrer zu schaffen, an dem die sie nun möglichst viele Unterrichtsstunden an der frischen Luft und mit Kontakt zur Natur absolvieren können.“
Wertvolle Erfahrungen
Daran, dass dieses Ziel erreicht wurde, besteht bei den Projektpartnern kein Zweifel. Teil des Ziels war auch der Weg dorthin, denn das Grüne Klassezimmer wurde im Rahmen einer Generationenwerkstatt von den Schülerinnen und Schülern selbst errichtet. „Es ist gut, dass an der Realschule Wallenhorst quergedacht und solche Projekte ermöglicht werden“, lobte Rüdiger Mittmann. Dabei könnten die Jugendlichen schon Erfahrungen in Handwerksberufen sammeln. „Und selbst wenn man dabei feststellt, dass einem das Handwerk nicht liegt, hat man eine wertvolle Erfahrung gemacht.“
Stolz auf die Arbeit
„Die Idee des Grünen Klassenzimmers entstand während der Projekttage 2022“, erläuterte Olaf Pieck seitens der Realschule. „Dort hatten sich einige Jugendliche inhaltlich und gestalterisch mit dem Thema auseinandergesetzt. Relativ zeitnah konnten wir mit vier Schülerinnen und Schülern eine erste Generationenwerkstatt mit dem Unternehmen Hörnschemeyer durchführen. Ziel war der Bau der Holzbänke.“ Bei zwei weiteren Generationenwerkstätten hätten wiederum zwei der Schülerinnen und Schüler mitgewirkt. Für sie sei es ein gutes Gefühl, von der Projektidee bis zur Durchführung beteiligt zu sein. „Der Stolz auf die Arbeit und das Ergebnis war deutlich zu spüren.“
Im kommenden Frühjahr solle die aufgebaute Pergola noch gestrichen und mit rankenden Pflanzen begrünt werden, ergänzte Schmidt. „Selbstverständlich gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern im Rahmen einer Projektwoche.“