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Erdteilübergreifend und auf Augenhöhe

Alexanderschule und Christ Jyoti School in Agharma (Indien) arbeiten als Partnerschulen zusammen

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Die Flaggen und das große Bild von Mahatma Gandhi aus der Bühne machten es augenfällig: Die Alexanderschule Wallenhorst hat sich für ihre erste Schulpartnerschaft mit Indien ein besonders spannendes Partnerland ausgesucht. Am Freitag (2. Dezember) unterzeichneten Schulleiter Thomas Behning und Jürgen Fluhr als Vorsitzender der Indienhilfe Wallenhorst einen Partnerschaftsvertrag zwischen der Alexanderschule und der Christ Jyoti School in Agharma (bei Kalkutta).

Die Idee zu der Partnerschaft sei in der Arbeitsgemeinschaft „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ entstanden, berichtete Behning eingangs. Diese habe in Zusammenarbeit mit der Ausbildungshilfe Südindien eine Patenschaft für einen indischen Schüler übernommen. Auch der Erlös des Schulfestes sei nach Indien geflossen.

Schließlich habe sich der Wunsch entwickelt, das Engagement nachhaltig und vertraglich abgesichert fortzusetzen. Den passenden Partner habe Jürgen Fluhr über seinen Kontakte zu Father Franklin Rodrigues vermittelt.

Für die Indienhilfe Wallenhorst ist das kein Neuland. Der Verein hatte zuvor schon zur Gründung dreier weiterer deutsch-indischer Schulpartnerschaften beigetragen, nämlich mit der Haupt- und Realschule Bohmte, der St. Bernhard-Grundschule Rulle und dem Greselius-Gymnasium Bramsche.

Als Schirmherr für die Partnerschaft hat die Alexanderschule Dr. Gernot Erler gewonnen. Im Deutschen Bundestag ist er stellvertretender Vorsitzender der SPD-Fraktion für Außen-, Sicherheits-, Entwicklungs- und Menschenrechtspolitik. Als solcher verwies er in seinem Grußwort, das Schülersprecher David Kaufman vorlas, auf das 60-jährige Bestehen der diplomatischen Beziehungen zwischen Deutschland und Indien. Indien sei die größte Demokratie der Welt, zugleich sei aber die Kluft zwischen Arm und Reich sehr groß. Projekte wie die Schulpartnerschaft leisteten einen Beitrag zum Ausbau der Bildung und damit zu besseren Lebensbedingungen.

„In einer global vernetzten Welt reicht der Kontakt der Regierenden untereinander nicht aus“, so Erler weiter. Verständnis wachse durch gegenseitiges Erleben. Hierfür seien Schulpartnerschaften mit ihrer Lebens- und Realitätsnähe wichtig, um zu erfahren: „Hinter Ländernamen stehen Menschen.“

Die Landtagsabgeordnete Filiz Polat gab den Schülern mit auf den Weg, dass Partner einander nicht nur helfen können, sondern auch viel voneinander abschauen. Es sei wichtig, mit Partnerschaften früh zu beginnen.

Zu ihrem Mut zu einer Zusammenarbeit über Tausende von Kilometern Entfernung und mit einem völlig anderen Kulturkreis gratulierte Bürgermeister Ulrich Belde den Schülern. Als besonders wertvoll wertete er, dass es sich nicht um eine Patenschaft, sondern um eine Partnerschaft auf Augenhöhe handele.

Pfarrer Dietmar Schöneich verwies auf viele Inder, unter anderem auch Geistliche und Ordensleute, die schon heute in Deutschland lebten. Solche Begegnungen zwischen Kulturen beinhalteten einen unglaublichen Reichtum, betonte er.

Ihre Freude über die neue Partnerschaft drückten die Alexanderschüler mit einem bunten Rahmenprogramm aus. Schülerinnen der Klassen 5 bis 9 entführten die Gäste mit einem Bollywoodtanz, den sie mit Bianca Keeve und Nicole Siekiera einstudiert hatten, schon mal atmosphärisch nach Indien. Die fünften und sechsten Klassen sangen unter Leitung von Ute Jäckel Lieder über Freundschaft und Hoffnung, und die von Michael Hoffmann geleitete AG „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ stellte in einem kurzen Theaterstück die Ideale von Mahatma Gandhi dar.

Auch die Schülerfirma Breakfastcorner steuerte einen indisch anmutenden Beitrag zur Partnerschaftsbegründung bei. Mit einem Büfett, auf dem auch indische Leckereien angeboten wurden, verwöhnten sie die Gäste nach Programmende. Dabei servierten sie unter anderem das neue India-Roti-Brot, das die Bäckerei Berelsmann eigens für die Indienhilfe kreiert hat. Von jedem verkauften Brot werden künftig 50 Cent in die Vereinsarbeit fließen.

Wie geht es nun mit der Partnerschaft weiter? Jürgen Fluhr stellte kurz beispielhaft Projekte aus den anderen Schulen vor und empfahl den Schülerinnen und Schülern, mit einem regen Briefkontakt einzusteigen.





BU zu as_partnerschaft_indien.jpg, Ordner 20111202as_partnerschaft_indien: Die Unterschriften von Thomas Behning und Jürgen Fluhr (sitzend von links) markierten zur Freude aller Beteiligten den Beginn der Zusammenarbeit zwischen der Alexanderschule und der Christ Jyoti School.