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Ein Revival der Kassette

Katrin Lazaruk zeigt Mixed-Media-Tape-Art im Rathaus

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Bilder aus den Tonbändern ausrangierter Audiokassetten ergänzt um Aquarelle als Hintergrund präsentiert die Osnabrücker Künstlerin Katrin Lazaruk derzeit im Wallenhorster Rathaus. Die Vernissage fand am Freitag (9. März) mit etwa 100 Gästen statt.

„Jeder von uns hat früher mit Kassetten gespielt“, weckte Alfred Lindner Erinnerungen der Besucher. In den 1980er Jahren seien Kassetten sehr beliebt gewesen, so der stellvertretende Bürgermeister. Heute hingegen hätten sie als Tonträger ausgedient. Doch Katrin Lazaruk verhelfe der Kassette mit ihrer Kunst zu einem Revival. „Es ist eine Kunst, von der ich persönlich begeistert bin.“

Die Ausstellung trägt den Titel „Von Zeit zu Zeit zu zweit“. „Es gibt viele denkbare Möglichkeiten dessen, was sich hinter diesem Sinnbild verbergen mag“, erklärte Dr. Melanie Kubandt in ihrer Einführung. „Die einen unter Ihnen denken vielleicht automatisch an Paarbeziehungen und/oder an leidenschaftliche Kurzzeitverhältnisse, wie sie in Zeiten von Tinder und weiteren Datingapps leichter denn je zugänglich, wenn nicht gar wie eine konsumfähige Ware verfügbar sind“, so die Juniorprofessorin für Gender und Bildung der Universität Vechta. „Gleichzeitig ließe sich das Thema auch als Sinnbild für serielle Monogamie in Zeiten von Polyamorie und dem Aufbrechen von heteronormativen Beziehungsvorstellungen verstehen.“ Das Versprechen „Von Zeit zu Zeit zu zweit“ berge einerseits die Möglichkeit für intime Begegnungen, andererseits verweise die Betonung der Temporalität ebenso auf die Brüchigkeit und Unbeständigkeit von menschlichen Beziehungsgeflechten jeglicher Art. Das Thema der Ausstellung vereine demnach Möglichkeiten und Begrenzungen des Miteinanders zugleich.

Musikalisch begleitete der Osnabrücker Chor „Yellow“ die Vernissage mit Gospel- und Popsongs wie „Joyful, joyful“ aus Sister Act, „Ein Kompliment“ von den Sportfreunden Stiller oder „Wenn es morgen schon zu Ende wär“ von Roger Cicero. Chorleiter Christian Mews, der die 20 Sängerinnen am E-Piano und als „Beatboxer“ begleitete, erläuterte, Kunst in jeglicher Form solle Stimmung und Atmosphäre transportieren. „Wir versuchen damit gute Laune zu erzeugen.“

Die Ausstellung ist bis Freitag (18. Mai) während der Öffnungszeiten der Gemeinde Wallenhorst zu sehen: montags, mittwochs und freitags von 8 bis 16 Uhr sowie dienstags und donnerstags von 8 bis 17.30 Uhr.