Viele kennen die alltägliche Situation morgens vor dem Schulgebäude: Zahlreiche Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto möglichst dicht ans Schultor. Nicht selten kommt es dabei zu Konflikten und gefährlichen Situationen. Hier will die Katharinaschule nun Abhilfe schaffen. Sie möchte nach den Sommerferien mit einem sogenannten „Walking Bus“ starten.
„Wir wollen die Gefahren durch die Elterntaxis vor den Schulen minimieren und die Selbstständigkeit der Schülerinnen und Schüler im Straßenverkehr fördern“, nennt Nadin Kohlbrecher zwei der vielen Ziele, die mit einem Walking Bus erreicht werden sollen. Sie ist Lehrerin an der Katharinaschule und hat mit ihrer Energie-AG sowie Wallenhorsts Klimaschutzmanager Stefan Sprenger das Projekt initiiert. In einer schulinternen Umfrage wurde dazu die Verkehrsmittelwahl aller Schülerinnen und Schüler erfragt. Das Ergebnis: Gut ein Drittel der Schülerinnen und Schüler der Katharinaschule werden morgens mit dem Auto zur Schule gebracht.
Um dieses Verkaufsaufkommen zu verringern, werden Schulwegbegleiter gesucht, die die Kinder in einem Walking Bus – einem laufenden Bus – morgens zu Fuß zur Schule begleiten. Wie bei einem Linienbus gibt es verschiedene Haltestellen, die zu festgelegten Zeiten angelaufen werden. So kommen die Schülerinnen und Schüler gemeinsam sicher zur Schule.
Mindestens zehn Ehrenamtliche
Für das Projekt suchen Kohlbrecher und Sprenger nun Ehrenamtliche, die einmal in der Woche an einem festgelegten Tag die Schülerinnen und Schüler zur Schule begleiten. „Jeder Bus muss von mindestens zwei Ehrenamtlichen begleitet werden“, macht Sprenger die Voraussetzung für den Start eines Walking Busses deutlich. „Deshalb suchen wir engagierte Wallenhorster, die bereits früh morgens gern an der frischen Luft sind und uns unterstützen möchten.“ Damit der Walking Bus an jedem Tag in der Woche starten kann, müssen also mindestens zehn Ehrenamtliche gefunden werden.
Kinder im Unterricht konzentrierter
Neben dem Klimaschutzgedanken fördert ein Walking Bus auch die Gesundheit. Die Konzentration der Kinder im Unterricht steigt, wenn sie sich zuvor an der frischen Luft bewegt haben. „Im Walking Bus können sich die Kinder bereits über das Erlebte vom gestrigen Tag austauschen“, ergänzt Stefan Nawrath. Der Schulleiter der Katharinaschule würde sich ebenfalls sehr freuen, wenn nach den Sommerferien der Walking Bus starten könnte. Denn der Schulweg macht deutlich mehr Spaß, wenn man ihn gemeinsam mit Freunden zurücklegt und nicht allein von Mama oder Papa gebracht wird, auch wenn die Schule direkt auf dem Arbeitsweg liegt.
Grundschule Voxtrup als Vorbild
In zahlreichen Städten und Gemeinden gibt es bereits einen Walking Bus. In Osnabrück ist die Grundschule in Voxtrup Vorreiter. Seit mehr als zehn Jahren begleiten dort inzwischen über 35 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer die Kinder morgens sicher zur Schule. Das Angebot wird so gut angenommen, dass mittlerweile fünf Linien existieren. „Natürlich ist das für uns ein motivierendes Beispiel und ein tolles Vorbild. Wir würden uns aber schon sehr freuen, wenn wir so viele Ehrenamtliche begeistern können, dass wir überhaupt mit einem Walking Bus starten können“, macht Sprenger das Ziel für Wallenhorst deutlich. „Wenn dieser gut angenommen wird, ist eine Ausweitung auf weitere Linien und Schulen natürlich denkbar.“
Infos und Anmeldung
Alle, die den Walking Bus unterstützen und die Kinder morgens zur Schule begleiten möchten, können sich ab sofort bei Stefan Sprenger unter Telefon 05407 888-740 oder per E-Mail melden.