Für ihr langjähriges ehrenamtliches Engagement im kirchlichen sowie im politischen Bereich zeichnete Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier Marlies Robben mit dem Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland aus. Landrätin Anna Kebschull überreichte es ihr am Dienstag (5. November) im Gasthaus Lingemann.
Auch wenn Staat und Kirche in Deutschland seit über 100 Jahren getrennt seien, gäbe es Menschen, die in Personalunion in beiden Bereichen vieles bewegen würden, sagte Bürgermeister Otto Steinkamp in seiner Begrüßung. „Zu diesen Menschen zählt auch Marlies Robben. Sie vertritt sowohl den Bürgermeister als auch den Pfarrer“. Sie leite den politischen Ausschuss für Wirtschaft und Finanzen und führe gleichzeitig die Katholische Frauengemeinschaft in Rulle als deren geistliche Begleiterin.
Vorbild für Frauen
Anna Kebschull ging in ihrer Rede auf Robbens Wirkungsstätten ein, angefangen beim Rat der Gemeinde Wallenhorst, dem sie seit 23 Jahren angehört. Sie gehöre damit zu den rund 31 Prozent Frauen, die sich in den immer noch männerdominierten niedersächsischen Kommunalparlamenten für die Menschen vor Ort einsetzen und dazu beitragen, unsere Demokratie mit Leben zu füllen. „Sie sind damit ein Vorbild für Frauen, aber auch für alle jungen Menschen, egal welchen Geschlechts“, so die Landrätin.
Engagement für Kinder und Kirche
Bildungspolitik sei immer ihr größtes Steckenpferd gewesen, erläuterte Kebschull. In diesem Bereich habe Marlies Robben für nachfolgende Generationen die Weichen für einen guten Start in das gesellschaftliche Leben gestellt. Dazu passe auch ihr Engagement im Vorstand der „Felicitas und Werner Egerland Stiftung“, in der sie in nahezu symbiotischer Ergänzung zur Kommunalpolitik die außerschulische Entwicklung von Kindern und Jugendlichen gefördert habe. Über viele Jahre habe sich Robben auch in der Kirchengemeinde St. Johannes Rulle eingebracht – im Kirchenvorstand und im Pfarrgemeinderat sowie in der Katholischen Frauengemeinschaft. Dort nicht nur vor Ort, sondern auch auf Dekanatsebene. „Ich habe das Gefühl, um Ihrem Maß an Engagement und Einsatz gerecht zu werden, gibt es kaum passende Worte. Denn summiert man all die Jahre, in denen Sie ehrenamtlich an den unterschiedlichsten Wirkungsstätten, in verschiedensten Funktionen und Positionen tätig waren, landet man bei über 80 Jahren“, so die Landrätin. „Ich frage mich, wie machen Sie das alles?“
Diese Frage konnte Marlies Robbens Tochter Heike beantworten. Zuhause hätte es ein geflügeltes Wort gegeben, wenn nach ihrer Mutter gefragt worden sei: „d.u. – dauernd unterwegs“.