Die letzten „Pilger“ sind noch unterwegs und einige Verkehrsschilder fehlen bislang; ansonsten aber ist die Sanierung des Alten Pyer Kirchwegs in Wallenhorst pünktlich vor Ostern abgeschlossen. Vertreter von Rat und Verwaltung sowie der beteiligten Firmen stellten das Ergebnis der Arbeiten, die im September 2011 gestartet waren, am Dienstag (4. April) vor.
Gemeinsam platzierten sie einen der letzten „Pilger“. Diese Buchsbaumbüsche symbolisieren die traditionellen Wege, die Gläubige früher zur St. Alexanderkirche benutzten. Insgesamt 33 davon finden sich nach der Sanierung auf dem Kirchplatz und in dessen Umfeld.
Außerdem sind dank der Sanierung auf rund 400 Metern Ver- und Entsorgungsleitungen, Fahrbahndecke und Gehwege erneuert worden. Die Gehwege heben sich in einem Pflasterstein des Farbtons „muschel nuanciert“ von der Straße ab. Sie seien damit nicht nur optisch attraktiv, sondern dank eines Natursteinvorsatzes farb- und witterungsbeständiger als reiner Beton, wie Bauleiter Ralf Klimpel von der Firma Dieckmann erklärte.
Diese hatte die Sanierung nach Plänen der Büros frei[RAUM]planung, Bissendorf und Landschaftsarchitektur, Hamburg, umgesetzt. Für die Begrünung sorgte die Firma Bentrup Baumschulen aus Bad Iburg.
Die Kosten der Maßnahmen belaufen sich auf rund 736.000 Euro. Davon tragen Bund, Land und Gemeinde je ein Drittel, weil die Sanierung Teil der Zentrumssanierung ist. Diese wiederum wurde 2008 in das Städtebauförderungsprogramm „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ aufgenommen.
„Ein wesentliches Ziel unserer Beteiligung am Sanierungsprogramm war, die Aufenthaltsqualität zu steigern“, betonte Manfred Gretzmann als Vorsitzender des zuständigen Ausschusses für nachhaltige Gemeindeentwicklung. Dieses Ziel habe man durch die ersten zwei Bauabschnitte – vor dem Alten Pyer Kirchweg war der Kirchplatz erneuert worden – erreicht.
Auch Ratsvorsitzender Hans Stegemann bestätigte: „Es war richtig, das Zentrum angepackt zu haben.“ Wenn nun noch als nächste Maßnahme die Große Straße umgebaut werde und idealerweise das Töwerland-Grundstück vermarktet werden könne, werde man ein „perfektes Wallenhorster Zentrum“ bekommen.
Der Dank von Bürgermeister Ulrich Belde galt den Anliegern, die er zugleich zu einem kleinen Umtrunk anlässlich des Abschlusses der Arbeiten einlud. Natürlich versuche die Gemeinde, die Einschränkungen immer so gering wie möglich zu halten, erklärte der Bürgermeister auch mit Blick auf die anstehenden Arbeiten an der Großen Straße. Diese sollen nach den Sommerferien starten und 2013 abgeschlossen werden.
Parallel dazu plane die Gemeinde die Verlegung der Niedersachsenstraße zwecks Bau des dort vorgesehenen Arkaden-Centers. Beide Maßnahmen würden zeitlich aufeinander abgestimmt.
Als hilfreich bei der Sanierung des Alten Pyer Kirchwegs habe sich die konsequente Beteiligung der Bürgerinnen und Bürger erwiesen, betonte abschließend Manfred Gretzmann. Ebenso lobte er die gute Begleitung durch den Sanierungsträger BauBeCon.
Für Autofahrer gibt es nach der Sanierung des Alten Pyer Kirchwegs eine wichtige Neuerung: Sobald die entsprechenden Schilder stehen, müssen die vom Kirchplatz Kommenden Vorfahrt achten gegenüber den Fahrzeugen auf der Einmündung Schneidling / Alter Pyer Kirchweg. Denn von der Straße Kirchplatz aus ist die Sicht auf die anderen beiden Straßen besser, außerdem verläuft über Letztere für viele Kinder der Schulweg.