Drei weiße Birken – wie in dem gleichnamigen Volkslied – sind es nicht, die neuerdings bei Hubert Schawe im Garten stehen, sondern nur eine. Aber bei der handelt es sich um einen ganz besonderen Baum. Schließlich wuchs sie bis vor kurzem noch im Obergeschoss der Ruine des ehemaligen Wallenhorster Hotels Töwerland. Von dort bargen sie am Montag (19. Juli) Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Wallenhorst. Die Aktion markierte den symbolischen Beginn der Abrissarbeiten für das Gebäude, das die Gemeinde Wallenhorst im April gekauft hatte.
Dass die Birke nicht dem Abriss zum Opfer fiel, sondern eine neue Heimat in Ost-Rulle gefunden hat, hat sie dem Ruller Seniorenkarneval zu verdanken. Dort hatte Büttenredner Hubert Schawe dafür plädiert, im Falle eines Abrisses des Gebäudes die „tapferen Gesellen, die ohne Genehmigung des Rates wachsen“, zu retten. Zugleich hatte er seinen Garten als Asyl angeboten.
Dieser Bitte entsprach die Gemeinde jetzt. Zugleich stießen Bürger und mehrere Ratsmitglieder mit kühlen Getränken auf den Beginn des lange erwarteten Abrisses an.
Was an Stelle des ehemaligen Hotels und damit in zentraler Lage mitten in Wallenhorst errichtet werden soll, dafür will die Gemeinde noch in diesem Jahr Pläne entwickeln. Unterstützt wird sie dabei von der Firma BauBeCon als Sanierungsträger, die für die Gemeinde die Sanierung des Ortszentrums umsetzt.
Zunächst wird nun das frühere Bistrogebäude abgerissen. Daran werden sich vorbereitende Arbeiten im Inneren des Hotelhochhauses anschließen, bevor dieses dann ebenfalls abgebrochen wird.
Der Birke indes, die Verfall, Wind und Wetter so tapfer getrotzt hat, kann das alles nichts mehr anhaben: Sie sieht einer gedeihlichen Zukunft auf Hubert Schawes Bauernhof entgegen.