Schüler, die meinen, ihren Traumberuf schon zu kennen, und für keine Alternativen offen sind? Unternehmen, die Jugendliche für nicht ausbildungsreif und unflexibel halten? Davon war bei der dritten Wallenhorster Ausbildungsplatzbörse am Donnerstag (4. November) im Schulzentrum nichts zu merken. Im Gegenteil: Die Jugendliche fragten, probierten aus und diskutierten interessiert, die Ausstellungsbetriebe demonstrierten, informierten und erklärten anschaulich.
33 Firmen und Institutionen aus der Gemeinde und dem Umland beteiligten sich als Aussteller an der Börse, die Realschule, Alexanderschule und die Gemeinde gemeinsam organisiert hatten. Als Gäste waren die Jugendlichen ab der achten Klasse der Veranstalter und von benachbarten Schulen eingeladen.
Bei der Eröffnung freute sich Bürgermeister Ulrich Belde über die rege Beteiligung der Aussteller ebenso wie über das Interesse der Schülerinnen und Schüler: „Das ist eine wertvolle Plattform zur direkten Kommunikation für die Jugendlichen auf der einen und die Ausbildungsbetriebe auf der anderen Seite.“
Damit diese Plattform auch genutzt wurde, hatten sich die Aussteller eine ganze Menge einfallen lassen. Viele hatten ihre Stände mit Auszubildenden besetzt, die nur wenig älter waren als die Schülerinnen und Schüler, sodass diesen die Anrede leichter fiel.
Inhaltlich waren praktisches Erleben und Selbst-Ausprobieren statt reiner Theorie Trumpf. So konnten die jungen Besucher zum Beispiel am Stand von Dachdecker Winter selbst den Hammer schwingen – natürlich unter fachkundiger Anleitung.
Die Mitarbeiter von Remondis Industrie Service aus Bramsche führten einfache chemische Experimente wie den „Blue Bottle“ vor, bei dem durch Schütteln wird Leuko-Methylenblau wieder zu farbigem Methylenblau oxidiert. Mit dem gebührenden Respekt durften sich die Betrachter der Motorsäge am Stand der Kolde Garten-Motor-Technik GmbH nähern.
Weniger Abstand hielten die Jugendlichen zum Infostand der Polizei, der stets umlagert war.
Ebenfalls gut genutzt wurden die speziellen Angebote einiger Aussteller. So veranstalteten Pieper der Malermeister GmbH, Porta Möbel und die Stadtwerke Osnabrück Bewerbertraining. Auch konnten die Jugendlichen bei mehreren Ausstellern überprüfen lassen, ob ihre Bewerbungsmappen den Vorstellungen möglicher Arbeitgeber entsprechen.
Schulleiterin Jutta Kettmann von der Realschule und Thomas Behning als Leiter der Alexanderschule zogen anschließend denn auch ein positives Fazit der Ausbildungsplatzbörse: „Wir sind froh, dass wir unseren Schülern so etwas Tolles anbieten können. Die Atmosphäre ist sehr lebendig. Die Gelegenheit, ohne Hemmschwelle einem Betrieb die verschiedensten Fragen zu stellen, gibt es für Jugendliche ja auch nicht oft.“