Die Bürgermeister von Wallenhorst und Belm, Ulrich Belde und Bernhard Wellmann, sind auch in den kommenden vier Jahren im Vorstand des Bezirksverbandes Weser-Ems-Süd des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes (NSGB) vertreten. Wellmann als Geschäftsführer und Belde als Beisitzer wurden auf der jüngsten Mitgliederversammlung im großen Sitzungssaal im Kreishaus in Vechta einstimmig in ihren Ämtern bestätigt.
Nach zehn Jahren Vorsitz des NSGB-Bezirksverbandes stellt der frühere Bürgermeister von Lohne, Hans Georg Niesel, zum 1. Mai sein Amt zur Verfügung. Mit einstimmigem Votum der rund 70 haupt- und nebenamtlichen Bürgermeister wurde der Cloppenburger Verwaltungschef Dr. Wolfgang Wiese zum neuen Ersten Vorsitzenden gewählt. Zu seinen Stellvertreter wählte die Versammlung den Bürgermeister der Samtgemeinde Lathen, Karl-Heinz Weber.
Einstimmig fiel auch das Abstimmungsergebnis für Ulrich Belde und Bernhard Wellmann aus. Ulrich Belde verstärkt als Beisitzer mit seinen Amtskollegen, Bürgermeister Heinrich Moormann aus Dinklage und Samtgemeindebürgermeisterin Daniela Kösters aus Emlicheim den Bezirksvorstand. Die administrativen Aufgaben des Bezirksverbandes übernimmt auch künftig Bernhard Wellmann.
Niesel dankte in seinem Abschiedsrede seinen langjährigen Weggefährten im Vorstand. Er sei sich sicher, so Niesel, dass die jüngeren Nachrücker „das Schiff schon schaukeln werden“.
Im Anschluss an die Wahlen und üblichen Verbandsregularien referierte Prof. Dr. Dr. Helmut Schneider von der Steinbeis-Hochschule Berlin über „Kommunen im Bürgerdialog“. Städte und Gemeinden werden nicht nur bei Wirtschaftsförderung und Tourismus gegenseitig im Wettbewerb stehen, sondern in Zeiten des demografischen Wandels um Einwohner buhlen. Bürgerbeteilung werde deshalb an Bedeutung gewinnen und zugleich eine andere Herangehensweise als bisher erfordern, sagte Schneider als Ergebnis einer von ihm bundesweit durchgeführten Umfrage unter 523 kommunalen Verwaltungschefs. „Ein großer Teil der Bürger will sich in seiner Kommune zwar engagieren und beteiligen, legt aber immer weniger Wert auf institutionelle Beteiligung wie in Parteien oder Vereinen“, erklärte Schneider.
Der neue Bezirksvorsitzende Wolfgang Wiese griff am Ende der rund dreistündigen Tagung in seinem Abschlussstatement Schneiders Thesen wieder auf. „Traditionelle Werbemittel wie Flyer und Broschüren verlieren an Bedeutung, Social Media wird immer mehr ein Thema werden“, glaubt Wiese.