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Bei Berufswahl an Absicherung im Alter denken

Schulklasse der Alexanderschule zu Besuch im Rathaus

Mitteilung von

Anlässlich der Ausstellung „Vorsicht Falle(n): Altersarmut – Nein Danke!“ kam die Klasse 9a der Alexanderschule mit ihren Lehrerinnen Bettina Bunkenburg und Almut Künkele-Moerschner sowie Schulsozialarbeiterin Birte Loddeke am Mittwoch (17. Februar) zum Unterricht ins Rathaus. Eingeladen hatte Wallenhorsts Gleichstellungsbeauftragte Kornelia Böert. Denn der Appell „Vorsicht Falle(n): Altersarmut – Nein Danke!“ richtet sich vor allem auch an junge Menschen, die rechtzeitig auf das Thema aufmerksam gemacht werden sollen.

Zur Begrüßung stellte Böert dann auch einige provokante Fragen: Trifft es einen Mann eigentlich härter, erwerbslos zu werden als eine Frau? Brauchen Kinder nicht vor allem die Mutter – gerade in den ersten Lebensjahren? Entspricht es nicht dem weiblichen Fürsorgebedürfnis, die Pflege eines Angehörigen zu übernehmen – ist doch typisch Frau? Lohnt es sich überhaupt, bei dem guten Gehalt des Ehemannes, um eine sozialversicherungspflichtige Arbeit anstelle des Minijobs zu kämpfen? Wer geht schon eine Ehe ein mit dem Gedanken, dass eine Scheidung etwa 40 Prozent der Paare trifft?

Gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern besprach Böert die Bilder der Ausstellung, die provokant aber auch sehr anschaulich für Jugendliche das Thema transportieren. „Die Bilder im Kopf und insbesondere die institutionellen Strukturen erschweren immer noch ein gleichberechtigtes Miteinander von Männern und Frauen“, betonte Böert und gab als Ratschlag, schon bei der Berufswahl an die Absicherung im Alter zu denken. Dies sei besonders für die Frauen ein wichtiger Punkt. Hier solle gleichberechtigt geschaut werden, wenn Familiengründung angedacht sei. Wie viele Anteile an Erwerbstätigkeit und Sorgearbeit leisteten beide Partner und wie könne eine Absicherung für beide im Alter gut gestaltet werden. Dies seien Entscheidungen, die in der Zukunft bedacht werden müssten. Denn immer noch seien die Lebensbedingungen ungleich, die steuerlichen Anreize zu einseitig und die Rollenklischees zu festgefahren, so die Gleichstellungsbeauftragte. „Das Ernährermodell ist zu wenig hinterfragt, zu unterbewertet die klassischen Frauenberufe in der Pflege und Erziehung.“